Politik

Binnen 24 Stunden Drei Angriffe auf Bundeswehr

Im Norden Afghanistans sind deutsche Soldaten binnen 24 Stunden drei Mal angegriffen worden. Der jüngste Angriff ereignete sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums. Demnach wurden gegen 17.00 Uhr MESZ Soldaten der Schnellen Eingreiftruppe (Quick Reaction Force; QRF) westlich von Kundus mit vier Panzerfaustgranaten beschossen. Die Angreifer seien geflohen. Verletzte oder Sachschäden gab es den Angaben zufolge nicht.

Bereits am Freitag waren Bundeswehrsoldaten westlich von Kundus zwei Mal mit Handwaffen und Panzerfäusten beschossen worden, wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte. Nach einem ersten Angriff um 17.05 Uhr MESZ hätten sie das Feuer erwidert und die Aufständischen zum Rückzug gezwungen. Nur wenige Minuten später seien die Soldaten erneut angegriffen worden. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Jung: "Deutsche nicht im Krieg"

Trotz der zunehmenden Gewalt hält Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan nicht für einen Kriegseinsatz. "Im Krieg bauen Sie keine Schulen, im Krieg bauen Sie keine Krankenhäuser, im Krieg bilden Sie keine Streitkräfte aus", sagte Jung der "Rhein-Neckar-Zeitung". "Tatsache ist, dass Soldaten auch im Einsatz für den Frieden fallen können." Er glaube zudem, dass der Einsatz auf eine immer breitere Zustimmung in der deutschen Bevölkerung stößt.

Mehr Soldaten nach Kundus

Die Bundeswehr hat nach eigenen Angaben Soldaten der Eingreiftruppe zusätzlich in die Region Kundus verlegt. Die "Quick Reaction Force" im Norden Afghanistan wird seit Sommer 2008 von der Bundeswehr gestellt. Die Soldaten sind speziell für den Kampf in dem schwierigen Gelände ausgebildet und haben sich auf Angriffe durch Selbstmordattentäter und auf versteckte Sprengsätze vorbereitet. Der Kampfverband wird eingesetzt, wenn ausländische oder afghanische Soldaten in Kämpfen mit Aufständischen in Bedrängnis geraten.

Quelle: ntv.de, rts / dpa / AFP

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