Chinesische Justiz Drei Gefangene hingerichtet
09.04.2010, 12:40 UhrIn der Volksrepublik China werden erneut drei Japaner hingerichtet. Alle drei wurden beim Drogenhandel erwischt. Die Todesstrafe dient laut Oberstem Volksgericht der Abschreckung und Vorbeugung.

(Foto: dpa)
Erneut sind in China drei wegen Drogenschmuggels verurteilte Japaner hingerichtet worden. Die Todesstrafen seien in der Provinz Liaoning in Nordostchina vollstreckt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua. Erst am Dienstag war ein Japaner wegen Drogenhandels in der Hafenstadt Dalian exekutiert worden. Es sind die ersten Hinrichtungen japanischer Staatsbürger in China seit der Normalisierung der Beziehungen zwischen beiden Ländern 1972.
In Südchina bestätigte das oberste Gericht der Provinz Guangdong die Todesstrafe gegen eine Südafrikanerin wegen Drogenschmuggels. Die 35-Jährige war laut Xinhua 2008 mit drei Kilogramm Methamphetamin im Gepäck bei der Einreise am Flughafen von Guangzhou (Kanton) geschnappt worden. Das Oberste Volksgericht in Peking muss ihre Todesstrafe noch überprüfen.
Erst im Dezember hatte China trotz eindringlicher Gnadenappelle einen Briten wegen Rauschgiftschmuggels hingerichtet. Seine Familie hatte argumentiert, er sei wegen psychischer Probleme vermindert schuldfähig. Es war die erste Hinrichtung eines Europäers in China seit fast sechs Jahrzehnten. China hat früher schon mehrfach Drogenschmuggler hingerichtet, die meist aus Nachbarländern stammten.
Amphetamine aus Nordkorea
Unter den drei hingerichteten Japaner waren ein 48-Jähriger und ein 67-Jähriger, die laut Xinhua 2003 in Dalian und Shenyang am Flughafen festgenommen worden waren, als sie Drogen nach Japan schmuggeln wollten. Der dritte, ein 67-jähriger, wurde 2004 wegen Drogenhandels erwischt. Japanische Medien berichteten von Verbindungen der Männer zum Handel mit Amphetaminen aus nordkoreanischer Produktion, was Chinas Staatsmedien nicht erwähnten.
Trotz Gnadenappellen aus Japan war am Dienstag schon ein 65- jähriger Japaner hingerichtet worden. Er gehörte offenbar zu einem größeren Schmugglerring aus Chinesen, Südkoreanern und Japanern, die Methamphetamine aus Nordkorea vertrieben hatten und 2006 in Nordostchina aufgeflogen waren. Das Oberste Volksgericht teilte laut Xinhua mit, alle Personen, egal welcher Nationalität, würden nach chinesischem Recht gleich behandelt. Die Todesstrafe für Drogenverbrechen diene der Abschreckung und Vorbeugung.
Quelle: ntv.de, AFP