Streik bei der Post Druck per Brief
09.06.2002, 13:18 UhrParallel zu den neuen Tarifgesprächen in der kommenden Woche will die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di am Montag mit Warnstreiks bei der Telekom Druck auf den Arbeitgeber ausüben. Bundesweit seien mehr als 6.000 Telekom- Beschäftigte aufgerufen, die Arbeit vorübergehend niederzulegen, teilte ver.di am Sonntag mit.
Zudem wollten rund 1.500 Gewerkschaftsmitglieder am Verhandlungsort in Bonn demonstrieren. "Wenn die Telekom kein Angebot vorlegt und erneut die Verknüpfung mit Personalabbau herstellen will, wird ver.di die Warnstreikaktionen massiv ausweiten", sagte Verhandlungsführer Rüdiger Schulze.
Erneut appellierte verd.i an die Postarbeitgeber, die Signale auf Einigung zu stellen. Die Gewerkschaft erwarte, dass die Postarbeitgeber ihre Verweigerungshaltung aufgeben und mit ver.di eine Lösung am Verhandlungstisch suchten. Gelinge der Durchbruch nicht, werde sich Deutschland auf einen langen Poststreik einstellen müssen.
Die Gewerkschaft fordert von der Deutschen Post und der Deutschen Telekom 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Die Arbeitgeber haben noch keine Angebote vorgelegt. Die Deutsche Post AG kündigte jedoch für Montag in Münster einen Kompromissvorschlag an.
Auch bei Versicherungen und Banken werde ver.di in der kommenden Woche die Aktionen und Arbeitskämpfe ausdehnen. "Wenn beim nächsten Verhandlungstermin für die Banken am 13. Juni kein Angebot auf den Tisch kommt, werden wir auch hier Urabstimmungen durchführen", kündigte Verhandlungsführer Hinrich Feddersen an.
Quelle: ntv.de