Politik

Anschlag auf Kaserne in Nigeria Dutzende Menschen ermordet

In Nigeria explodiert eine Bombe auf einem Kasernengelände und tötet 30 Menschen, die sich zur Silvesterfeier versammeln. Die Hintergründe sind noch unklar, doch Präsident Jonathan sieht einen Zusammenhang zu Anschlägen auf christliche Kirchen.

Bei Anschlägen sind in der nigerianischen Hauptstadt Abuja nach Medienberichten etwa 30 Menschen ermordet worden. Eine Bombe explodierte laut der Internetzeitung "Next" am Silvesterabend auf dem Markt eines Kasernengeländes. Dort hatten sich zahlreiche Menschen versammelt, die unter freiem Himmel feiern wollten. Augenzeugen hätten von mindestens 20 Toten berichtet, unter ihnen auch zahlreiche Frauen und Kinder.

Die Bombe explodierte inmitten der Kaserne.

Die Bombe explodierte inmitten der Kaserne.

(Foto: AP)

Zu den Tätern gibt es noch keine gesicherten Informationen. Ein Sprecher des Präsidenten Goodluck Jonathan stellte sie jedoch in einer ersten Stellungnahme in Zusammenhang mit Bombenanschlägen auf christliche Kirchen am Heiligen Abend in der mittelnigerianischen Stadt Jos. Bei diesen Anschlägen waren rund 80 Menschen getötet worden. Mitglieder der radikalislamischen Sekte Boko Haram verübten zudem in den vergangenen Tagen in mehreren Städten Anschläge auf Polizeistationen.

Auf dem Kasernengelände leben Offiziere von Armee, Luftwaffe und Marine, die im Hauptquartier des Militärs arbeiten, mit ihren Familien. Auch Vertreter der diplomatischen Gemeinschaft halten sich dem Bericht zufolge häufig dort auf.

Sicherheitskräfte beziehen Stellung

Eine weitere Bombe explodierte nach einem Bericht der Zeitung "Vanguard" in einer Kirche. Auch dort hatten sich zahlreiche Menschen zum Silvestergottesdienst versammelt. Andere Medien sprachen allerdings von einem Fehlalarm. Die Kirche sei wie mehrere andere Gotteshäuser evakuiert worden, ohne dass Sprengstoffexperten eine Bombe gefunden hätten.

Noch in der Nacht wurden Sicherheitskräfte an mehreren Stellen Abujas stationiert. Laut der Zeitung "This Day" suchten Soldaten dort nach weiteren Sprengkörpern. Polizeichef Hafiz Ringim kündigte verschärfte Sicherheitsmaßnahmen an und rief die Bürger an, vor allem bei abgestellten Fahrzeugen in der Nähe von Kirchen misstrauisch zu sein.

In Nigeria ist es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Gewaltausbrüchen zwischen Muslimen und Christen mit Hunderten von Toten gekommen. Christen und Muslime stellen in Nigeria jeweils die Hälfte der Bevölkerung. In der Politik wird traditionell auf ein Gleichgewicht zwischen dem überwiegend islamischen Norden und dem christlichen Süden geachtet.

Quelle: ntv.de, dpa

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