Politik

Libyscher Innenminister droht Dutzende Migranten ertrinken im Mittelmeer

Das Flüchtlingsboot soll etwa vier Kilometer vor der libyschen Küste gesunken sein.

Das Flüchtlingsboot soll etwa vier Kilometer vor der libyschen Küste gesunken sein.

(Foto: REUTERS)

Mindestens 40 Flüchtlinge ertrinken vor der Küste Libyens, viele andere verdursten in der Sahara. Sollte die EU Libyen nicht im Umgang mit dem Flüchtlingsansturm unterstützen, will das Land den Transit nach Europa "erleichtern".

Salah Masek verlangt Hilfe aus Europa.

Salah Masek verlangt Hilfe aus Europa.

(Foto: REUTERS)

Mehrere Dutzend Migranten sind am Wochenende auf ihrem Weg von Afrika nach Europa ums Leben gekommen. Vor der Küste Libyens ertranken mindestens 40 Menschen, die mit einem Boot nach Europa gelangen wollten. Der Nachrichtensender Al-Arabija meldete, das Boot mit den Migranten sei östlich der Hauptstadt Tripolis gekentert. Eine nicht genannte Zahl von Flüchtlingen werde noch vermisst.

Menschen verdursten in der Sahara

Zudem kamen mindestens 13 afrikanische Migranten bei dem Versuch ums Leben, über die Sahara nach Algerien zu gelangen. Die vermutlich aus Niger stammenden Opfer seien in der Wüste verdurstet und verhungert, berichteten algerische. Zu der Gruppe, die vor allem aus Frauen und Kindern bestanden haben soll, gehörten nach Informationen der Zeitung "El Watan" 33 weitere Menschen. Für sie gebe es kaum noch Hoffnung.

Aus Niger versuchen immer wieder Menschen, nach Algerien  oder Europa zu gelangen. Oftmals handelt es sich um Flüchtlinge aus Krisenländern wie Nigeria oder Mali. Die Route durch die Sahara ist schon Vielen zum Verhängnis geworden. Erst im Oktober waren im Norden Nigers die Leichen von 92 Migranten gefunden worden, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Ihr Fahrzeug war in der Wüste liegengeblieben. Das libysche Nachrichtenportal "Al-Wasat" berichtete, in der Nähe der Küstenstadt Sirte seien 51 illegale Einwanderer aus verschiedenen afrikanischen Staaten festgenommen worden. Unter ihnen seien acht Frauen und drei Kinder.

Innenminister Salah Masek hatte gefordert, die Europäische Union müsse Libyen helfen, das unfreiwillig zu einem Transitland für Armutsflüchtlinge auf dem Weg nach Europa geworden sei. Sollte dies nicht geschehen, werde der libysche Staat die Überfahrt der illegalen Einwanderer nach Europa "erleichtern".

Quelle: ntv.de, ave/dpa

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