Terror in Pakistan Dutzende Tote durch Anschläge
07.12.2009, 10:01 UhrZwei schwere Selbstmordanschläge erschüttern Pakistan. Mindestens 40 Menschen sterben.
Bei neuen Anschlägen in zwei Großstädten in Pakistan sind mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 135 Menschen wurden verletzt. Allein in der Metropole Lahore im Osten des Landes starben mindestens 30 Menschen, als zwei Bomben fast zeitgleich in einer belebten Einkaufspassage explodierten. Nach Polizeiangaben wurden mehr als 90 Menschen verletzt. Die Detonationen lösten einen Großbrand aus. Mehrere Geschäfte standen in Flammen. Unter den Toten und Verletzten seien auch viele Frauen und Kinder. Die Polizei rechnete damit, dass sie Zahl der Opfer noch steigen könnte, da viele Menschen in dem Flammeninferno eingeschlossen seien.
"Wir rannten raus, um uns zu retten", sagte ein Augenzeuge, der sich in einem Restaurant befand, als der erste Sprengsatz detonierte. "Aber da explodierte schon die zweite Bombe, und fünf oder sechs Leute fielen um", berichtete er dem einem TV-Sender.
In der Millionenstadt Peshawar riss ein Selbstmordattentäter unterdessen vor einem Gerichtsgebäude mindestens zehn Menschen mit in den Tod, darunter zwei Polizisten. Wie die Behörden mitteilten, wurden 45 weitere Menschen bei dem Anschlag in der Hauptstadt der Nordwest-Grenzprovinz verletzt. Der Täter zündete den Sprengsatz, als Sicherheitskräfte ihn am Eingang des Gerichtsgebäudes durchsuchen wollten. Die Behörden machten die Taliban für die Tat verantwortlich.
Seit das pakistanische Militär massiv gegen radikalislamische Extremisten in deren Hochburgen an der Grenze zu Afghanistan vorgeht, wird das Land immer wieder von blutigen Anschlägen erschüttert. Erst am Freitag waren bei einem Angriff auf eine Moschee der Streitkräfte in der Garnisonsstadt Rawalpindi 40 Menschen getötet worden, darunter ein Zwei-Sterne-General und weitere ranghohe Offiziere. Ende Oktober starben bei einem Selbstmordanschlag auf einem Basar in Peshawar mindestens 105 Zivilisten. Insgesamt fielen dem Terror in den vergangenen zwei Monaten mehr als 400 Menschen zum Opfer.
Quelle: ntv.de, dpa