Politik

Anschlag auf schiitische Pilger Dutzende Tote im Irak

Eine Selbstmordattentäterin hat im Irak mindestens 41 schiitische Pilger mit in den Tod gerissen. Mehr als hundert Menschen wurden nach Krankenhausangaben verletzt, als die Frau inmitten zahlreicher Pilger, darunter viele Frauen und Kinder, ihren Sprengstoffgürtel zündete. Die Menschen waren auf dem Weg zu einem mehrtägigen Trauerritual in der den Schiiten heiligen Stadt Kerbela.

Auch verschärfte Sicherheitsvorkehrungen konnten den Anschlag nicht verhindern.

Auch verschärfte Sicherheitsvorkehrungen konnten den Anschlag nicht verhindern.

(Foto: REUTERS)

Die Pilger hatten im Norden der Hauptstadt Bagdad in der Region Bub el Tscham eine Pause eingelegt. Freiwillige Helfer hätten dort Getränke und Imbisse verteilt, als die Attentäterin in einer Kabine, die für die Durchsuchung von Frauen reserviert war, ihren Sprengstoffgürtel zündete, teilte die Armee mit. Dutzende Menschen waren zum Zeitpunkt der Explosion am Unglücksort versammelt. "Mindestens elf Frauen und Kinder wurden getötet", sagte ein Krankenhausmitarbeiter.

Hunderttausende Pilger unterwegs

Bundesaußenminister Guido Westerwelle verurteilte den Anschlag in aller Schärfe. "Dieser blutige Terror darf den Weg der Aussöhnung in Irak nicht stoppen", erklärte Westerwelle in Berlin. Mit Blick auf die anstehenden Parlamentswahlen am 7. März appelliere er an alle Beteiligten, den Kurs der Versöhnung mit Besonnenheit und Ausdauer fortzusetzen. Erst vergangene Woche waren bei fast zeitgleich verübten Anschlägen auf drei Hotels in der irakischen Hauptstadt 36 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 70 verletzt worden.

Kerbela liegt rund 110 Kilometer südlich von Bagdad. Seit einigen Tagen strömen hunderttausende Pilger zu Fuß nach Kerbela, wo die Schiiten am 5. Februar, dem 40. Tag nach dem Aschura-Fest, an den Tod des Imams Hussein erinnern. Der Enkel des muslimischen Propheten Mohammed war im Jahr 680 von Truppen des sunnitischen Kalifen Jasid in Kerbela getötet worden. Zusammen mit dem Wallfahrtsort Nadschaf gehört Kerbela zu den wichtigsten heiligen Städten der Schiiten nach Mekka und Medina in Saudi-Arabien.

Quelle: ntv.de, AFP

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