Politik

Illegaler Organhandel im Kosovo EU-Mission sucht Beweise

Offenbar gibt es "zahlreiche Hinweise" dafür, dass nach dem Kosovokrieg 1998-99 von den Gefangenen Organe entnommen und auf dem internationalen Schwarzmarkt verkauft wurden. Europäische Polizei und Justiz sollen den Vorwürfen jetzt nachgehen.

Dick Marty hatte die Vorwürfe öffentlich gemacht.

Dick Marty hatte die Vorwürfe öffentlich gemacht.

(Foto: REUTERS)

Die EU-Polizei- und Justizmission im Kosovo (EULEX) geht Vorwürfen zum mutmaßlichen illegalen Organhandel im Kosovo nach. Wie die EULEX mitteilte, seien "alle maßgeblichen Organisationen und Einzelpersonen" aufgefordert worden, Beweise für die schweren Beschuldigungen vorzulegen. Darin eingeschlossen sei auch der Europarats-Sonderberichterstatter Dick Marty, der die Vorwürfe in einem Bericht erhoben hat.

Die Parlamentarische Versammlung des Europarats hatte den Bericht Martys zum Organhandel am Dienstag angenommen. Darin beschuldigt der Schweizer Jurist Führer der früheren Untergrundorganisation Kosovarischen Befreiungsarmee UCK, einschließlich des jetzigen Kosovo-Regierungschefs Hashim Thaci, am Handel mit Organen serbischer Gefangener während und nach dem Kosovokrieg 1998-99 beteiligt gewesen zu sein.

Das Kosovo war auch noch lange nach dem Krieg kaum zu befrieden.

Das Kosovo war auch noch lange nach dem Krieg kaum zu befrieden.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

EULEX erklärte, sie verfüge über das "Fachwissen und die rechtliche Zuständigkeit", um eine "Voruntersuchung" einzuleiten. Sie sei "bereit, willens und fähig, die Verantwortung zu übernehmen". Zugleich sicherte die Mission Zeugenschutz zu. Sie reagierte damit auf Befürchtungen, dass Zeugen bedroht werden könnten.

Quelle: ntv.de, AFP

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