Schutz des Weltklimas EU ratifiziert Kyoto-Protokoll
31.05.2002, 17:11 UhrDie Europäische Union und ihre 15 Mitgliedstaaten haben das Kyoto-Protokoll zum weltweiten Klimaschutz endgültig ratifiziert. Die entsprechenden Urkunden wurden nach Angaben der EU-Kommission bei den Vereinten Nationen (UN) in New York hinterlegt.
"Dies ist ein historischer Moment im weltweiten Kampf gegen die Erderwärmung", sagte EU-Umweltkommissarin Margot Wallström. Mit der Zeremonie vollzog die EU den letzten Akt zur Ratifizierung des Abkommens. "Die Europäische Union hat ihr politisches Versprechen erfüllt", sagte der spanische Umweltminister und amtierende Vorsitzende des EU-Umweltrates, Jaume Matas. Die Union forderte die USA nachdrücklich auf, sich dem internationalen Abkommen anzuschließen.
Das Kyoto-Abkommen verpflichtet die Industriestaaten, ihre wichtigsten Treibhausgase im Zeitraum von 2008 bis 2012 um durchschnittlich 5,2 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Die EU muss dabei im Durchschnitt die Treibhausgase um 8 Prozent vermindern. Nach einer EU-internen Aufteilung soll Deutschland - der größte Emittent innerhalb der EU - eine Verringerung von 21 Prozent seiner Treibhausgase beisteuern. Bislang hat Deutschland nach Angaben der Bundesregierung seinen Ausstoß bereits um 18,6 Prozent verringert.
Damit das Protokoll in Kraft treten kann, muss es von mindestens 55 Staaten ratifiziert werden, die ihrerseits mindestens 55 Prozent der CO2-Emissionen der Industrieländer von 1990 auf sich vereinigen. Entscheidend wird dabei Russland mit einem Anteil von 17,4 Prozent sein. Die russische Regierung hat sich für das Kyto-Abkommen ausgesprochen, die Ratifizierung durch das Parlament steht aber noch aus. Die USA hatten die Verhandlungen über das Abkommen verlassen.
Quelle: ntv.de