Politik

"Falls mir etwas zustößt" Edathy postet mysteriöse Botschaft

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Wo sich Sebastian Edathy aufhält, ist unbekannt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist nur ein Satz, den der SPD-Politiker Edathy bei Facebook postet. Und gerade deshalb ist er so rätselhaft: Der Ex-Vorsitzende des NSU-Ausschusses kündigt Enthüllungen an - sofern eine nicht näher bezeichnete Macht ihm Schaden zufügt.

Auf der Facebook-Seite des ehemaligen SPD-Abgeordneten Sebastian Edathy ist eine rätselhafte Botschaft aufgetaucht. Im Namen des unter Kinderpornoverdacht stehenden Politikers wurde gepostet: "Die Unterlagen mit der gesamten Geschichte sind an vielen verschiedenen Orten verwahrt und werden veröffentlicht, sobald mir etwas zustößt." Dieser Satz ist auf dem Profil in englischer Sprache erschienen.

Offenbar fühlt sich Edathy bedroht. Durch wen ist unklar. Auch um welche Unterlagen es sich handeln soll, klärt Edathy nicht auf. Der ehemalige Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschusses des Bundestags arbeitete an einer Buchveröffentlichung, womöglich steht seine Andeutung damit in Zusammenhang.

Bereits in einem Interview mit dem "Spiegel" im Februar hatte Edathy als Begründung für seine Abwesenheit von der niedersächsischen Heimat angegeben, er sei am Telefon bedroht worden. Auch damals wurde nicht deutlich, wen Edathy damit meinte.

Das Werk eines Hackers?

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass bei der Durchsuchung von Edathys Privaträumen als geheim deklarierte NSU-Dokumente gefunden worden seien. Edathy bestreitet diese Darstellung in einem weiteren Facebook-Post.

Nicht auszuschließen ist, dass die neue, mysteriöse Nachricht Edathys das Werk eines Hackers ist. Für diese Version spricht, dass Edathy bislang alle seine Einträge in dem sozialen Netzwerk auf Deutsch verfasst hat. Dass der kryptische Satz jedoch schon seit mehreren Stunden zu lesen ist, lässt eher vermuten, dass er von Edathy selbst stammt.

Der 44-Jährige war im Zuge von Ermittlungen um einen kanadischen Kinderpornoring ins Visier deutscher Ermittler geraten. Daraufhin legte Edathy sein Abgeordnetenmandat nieder, bestreitet jedoch bis heute, sich rechtswidrig verhalten zu haben. Die SPD hat ein Parteiordnungsverfahren eingeleitet, das bis zur juristischen Klärung der Vorwürfe ruht.

Quelle: ntv.de, jog

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