IG Metall stellt Ultimatum Einigung oder Urabstimmung
10.04.2002, 00:01 UhrDie Ungeduld der IG Metall wächst: Wenn im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie bis Ende kommender Woche keine friedliche Einigung absehbar ist, will die Gewerkschaft eine Urabstimmung einleiten. Diesen Schritt kündigte IG Metall-Chef Klaus Zwickel am Mittwoch nach einer Vorstandsklausur in Magdeburg an.
Unterdessen wurden die laufenden Verhandlungen der 4. Tarifrunde in den Bezirken Berlin/Brandenburg sowie Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland von bundesweiten Warnstreiks begleitet. Mehr als 100.000 Metaller waren nach Gewerkschaftsangaben im Ausstand.
Laut Zwickel wird bis spätestens zum 19. April intensiv weiterverhandelt. Ziel sei, am Verhandlungstisch zu einem akzeptablen Ergebnis zu kommen. Die Arbeitgeber sollten spätestens Anfang kommender Woche ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen. Eine Schlichtung schloss Zwickel aus.
Die IG Metall fordert für die bundesweit 3,6 Millionen Beschäftigten ein Einkommensplus von 6,5 Prozent. Die Arbeitgeber haben je zwei Prozent für 2002 und 2003 angeboten. Zudem geht es um den Einstieg in einheitliche Entgelte für Angestellte und Arbeiter.
Die Arbeitgeber warfen der IG Metall mit Blick auf ihre Forderungen Realitätsferne vor. In fast allen wichtigen Euro-Ländern wie Italien, Frankreich und Spanien lägen die Tariferhöhungen 2002 zwischen zwei und drei Prozent, betonte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Hans Werner Busch.
Quelle: ntv.de