Politik

EU appelliert an Nordkorea Einlenken im Atomstreit

Aus Sorge über das nordkoreanische Atomprogramm will Südkorea seinen diplomatischen Druck auf das kommunistische Nachbarland mit Hilfe Chinas und Russlands verstärken. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt sollten Sondergesandte nach Peking und Moskau geschickt werden, kündigte das Außenministerium in Seoul am Samstag an.

Südkorea bemüht sich um die Unterstützung Russlands und Chinas, weil diese bislang noch freundschaftliche Beziehungen zu Nordkorea unterhalten. Der südkoreanische Außenminister Choi Sung Hong erklärte nach einem Telefonat mit seinem chinesischen Kollegen, beide Seiten seien sich einig, dass die koreanische Halbinsel "atomwaffenfrei" bleiben sollte. Der stellvertretende russische Außenminister Alexander Losjukow rief die USA auf, den Dialog mit Nordkorea zu suchen. "Man erreicht nichts mit Anschuldigungen, Druck, von Drohungen gar nicht zu reden", sagte Losjukow.

Der südkoreanische Verteidigungsminister Lee Jun sagte vor dem Parlament, der Norden wolle mit der Drohung der Inbetriebnahme seiner Atomanlagen offenbar die USA an den Verhandlungstisch zwingen. Nordkorea hat Washington wiederholt zur Unterzeichnung eines Nichtangriffspakts aufgefordert und der US-Regierung vorgeworfen, sie plane einen Atomangriff auf das Land.

Nordkorea hat die Wiederinbetriebnahme von 1994 still gelegten Atomanlagen angekündigt und will künftig die internationale Überwachung seiner atomaren Einrichtungen unterbinden. Die IAEA wurde aufgefordert, ihre Inspektoren unverzüglich abzuziehen. Die drei IAEA-Mitarbeiter würden bis Silvester abreisen, bestätigte die Sprecherin der Wiener Behörde, Melissa Fleming. Man habe sich zu diesem Schritt entschieden, nachdem Nordkorea auf einen Brief von IAEA-Generaldirektor Mohamed ElBaradei nicht reagiert habe. Darin sei Pjöngjang aufgefordert worden, die Inspektoren im Land zu belassen.

Quelle: ntv.de

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