Politik

"Abschließendes Argument" Endspurt im Wahlkampf

In seiner zentralen Rede zur letzten Wahlkampfwoche in den USA hat Barack Obama seine Anhänger auf den Endspurt eingeschworen. "Wir können es uns nicht erlauben, das Tempo zu drosseln und uns zurückzulehnen. Wir können in dieser letzten Woche nicht einen Tag oder eine Minute oder eine Sekunde nachlassen", sagte der Präsidentschaftskandidat der Demokraten in Ohio.

Zugleich forderte er die US-Bürger auf, die Politik von George W. Bush hinter sich zu lassen. "In einer Woche, an diesem entscheidenden Punkt der Geschichte, könnt ihr diesem Land den Wechsel geben, den es braucht." Der Senator aus Illinois liegt in Umfragen weiter vor seinem republikanischen Rivalen John McCain.

Kritik an Wirtschaftspolitik

In seiner Rede machte Obama die Wirtschaftspolitik des amtierenden Präsidenten George W. Bush für die Verschärfung der Finanzkrise verantwortlich. Seinem Rivalen McCain warf er vor, diese gescheiterte Politik weiterzuführen. "An einem Zeitpunkt wie diesem sind das Letzte, was wir gebrauchen können, vier weitere Jahre einer erlahmenden, alten Theorie, die besagt, dass wir Milliardären und großen Konzernen mehr geben sollten - in der Hoffnung, dass der Reichtum auf jeden anderen heruntertröpfelt."

Laut Obamas Wahlkampf-Büro war die Rede in Ohio ein "abschließendes Argument", warum der 47-Jährige der nächste Präsident der USA werden sollte. Sie sollte auch den Kern eines 30-minütigen Wahlwerbe-Spots bilden, der zur Hauptsendezeit am Mittwoch ausgestrahlt werden soll.

"Gef ährliche Dreiergruppe"

Begleitet von einer ganzen Mannschaft von Wirtschaftsberatern rief McCain unterdessen in Cleveland zur sofortigen Wiederherstellung des Vertrauens in die kriselnden Aktienmärkte in New York auf. Für den Fall seiner Wahl am 4. November versprach er ferner die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Zudem würde seine Wahl eine "gefährliche Dreiergruppe" der Demokraten an der Regierung verhindern. Falls Obama ins Weiße Haus einzieht, hätte er eine starke Rückendeckung durch die demokratischen Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus und Senat, Nancy Pelosi und Harry Reid.

Obama lag nach der täglichen Umfrage von Reuters, C-Span und Zogby mit fünf Prozentpunkten in Führung. Zudem hatte er in jenen kritischen Bundesstaaten einen Vorsprung, die 2004 noch an Bush gegangen waren. "Diese Umfragen zeigen, wie schwierig es für McCain sein wird, noch zu gewinnen", kommentierte der Meinungsforscher John Zogby die Ergebnisse. Allerdings sei das Rennen in diesen Staaten noch eng. Im bevölkerungsreichen Florida, wo 2000 die Präsidentschaftswahl nach langer Kontroverse entschieden wurde, lagen die Kandidaten mit je 47 Prozent gleichauf.

Quelle: ntv.de, Von Steve Holland, Reuters

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