Politik

Keine Befreiungsaktion im Jemen Entführte Deutsche leben

Die aus Sachsen stammenden deutschen Geiseln im Jemen sind nach Angaben der jemenitischen Regierung noch am Leben. Das Auswärtige Amt teilt jedoch mit, es gebe "keinen neuen Stand".

Der Vize-Ministerpräsident für Sicherheit und Verteidigung, Raschad al-Alami, sagte in der Hauptstadt Sanaa, die fünfköpfige Familie aus der Lausitz und ein gemeinsam mit ihnen verschleppter britischer Ingenieur befänden sich in der Gewalt der schiitischen Houthi-Rebellen. Sie würden von den Rebellen, die in der nördlichen Provinz Saada gegen die Regierungstruppen kämpfen, gezwungen, verwundete Kämpfer zu versorgen. Weiter teilte Al-Almai mit, Deutschland und Großbritannien hätten eine von der jemenitischen Polizei vorgeschlagene Befreiungsaktion abgelehnt. Die Regierungen in Berlin und London hätten Sicherheitsbedenken geltend gemacht.

Was ist mit der entführten deutschen Familie passiert?

Was ist mit der entführten deutschen Familie passiert?

Das deutsche Ehepaar und der Brite hatten in einem Krankenhaus in Saada gearbeitet, bevor sie bei einem Ausflug zusammen mit zwei jungen deutschen Pflegehelferinnen und einer Koreanerin entführt wurden. Allerdings ist keiner von ihnen Arzt. Die Houthi-Rebellen haben jede Beteiligung an der Entführung von sich gewiesen. Sie hatten erklärt, es wäre widersinnig, ausgerechnet Deutsche zu entführen, wo doch ein Bruder ihres Anführers Abdulmalik al-Houthi als Flüchtling in Deutschland lebe.

"Hoffen weiter auf einen glücklichen Ausgang"

Laut Auswärtigem Amt gibt es "keinen neuen Stand". Die Bundesregierung bemühe sich weiterhin, das Geiseldrama zu einem guten Ende zu bringen. Ende vergangenen Jahres war laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung ein Video der Kidnapper aufgetaucht, auf dem die drei Kleinkinder des Ehepaares aus Sachsen lebend zu sehen waren, allerdings ohne ihre Eltern. Die beiden Pflegehelferinnen und die Südkoreanerin waren kurz nach der Entführung tot aufgefunden worden.

Angesichts der fehlenden Bestätigung von deutscher Seite bleiben die Angehörigen der Entführten in Sachsen skeptisch. "Wir sind sehr vorsichtig", sagte der Schwager des Entführten, Pfarrer Reinhard Pötschke, in Dresden. Es habe schon mehrere solcher Lebenszeichen gegeben, die sich aber nicht bestätigt hätten. "Wir werten das aber auch als Zeichen, dass etwas im Gange ist und hoffen weiter auf einen glücklichen Ausgang."

Quelle: ntv.de, dpa

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