Politik

Auszeichnung in Semperoper Entsetzen über Putins Orden

Gegen die geplante Ordensverleihung an den russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin beim Dresdner SemperOpernball gibt es Kritik. "Er hat keine Auszeichnung verdient", kritisierte die Gesellschaft für bedrohte Völker mit Sitz in Göttingen. Sie macht Putin für Kriegsverbrechen der russischen Armee in Tschetschenien verantwortlich. Er habe in dem Land seit 1999 den Tod von rund 80.000 Kindern, Frauen und Männern zu verantworten.

Putin soll am Abend für seine Bemühungen um den deutsch-russischen Kulturaustausch mit dem Dankorden "Adverso Flumine" des Dresdner SemperOpernball-Vereins geehrt werden, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich will die Laudatio halten.

Der frühere DDR-Bürgerrechtler und Bündnis-Grüne Werner Schulz äußerte sich in der "Leipziger Volkszeitung" "entsetzt". "Da wird, in purem Gold, der Diamantschliff für den von Gerhard Schröder so gelobten lupenreinen Demokraten überreicht." Dabei habe Putin als Moskauer Ex-KGB-Offizier 1989 in Dresden dem Neuen Forum zu verstehen gegeben, es werde geschossen, wenn sich die Demonstranten der friedlichen Revolution der KGB-Zentrale zu sehr näherten.

Putin könnte daran erinnert werden, dass er seine Posten als Ministerpräsident und Präsident nur den demokratischen Bewegungen von 1989/90 verdanke, so der frühere sächsische Innenminister Heinz Eggert in einer Mitteilung. Ohne diese Umwälzungen wäre er ein "immer noch namenloser Offizier beim KGB, der noch nicht einmal das Geld hätte, einen Opernball zu besuchen." Schon vorher hatte unter anderem die Fraktionschefin der Grünen im Landtag, Antje Hermenau, die Ehrung für Putin kritisiert.

Quelle: ntv.de

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