Jüdische Gemeinde gewarnt Erhöhte Terrorgefahr in Berlin
19.01.2008, 12:14 UhrFür jüdische Einrichtungen in Berlin besteht Medienberichten zufolge eine erhöhte Terrorgefahr. Die Jüdische Gemeinde der Hauptstadt sei ausdrücklich vor Attentaten islamischer Terroristen gewarnt worden, meldet der "Focus" unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise. Auch die israelische Botschaft sei am 11. Januar über fortgeschrittene Anschlagsvorbereitungen informiert worden. Die "Berliner Morgenpost" berichtet, vor Synagogen und jüdischen Schulen solle verstärkt Streife gefahren werden.
Das Bundesinnenministerium, das Bundeskriminalamt (BKA) und die Bundesanwaltschaft wollten zu den Berichten keine Stellung nehmen. Auch die Berliner Polizei wusste auf Anfrage nichts von konkreten Attentatsplänen oder der Festnahme von vier verdächtigen Arabern in Berlin. Laut "Focus" waren sie beim Ausspähen jüdischer Objekte ertappt worden. Drei von ihnen seien mittlerweile wieder auf freiem Fuß, der vierte bleibe wegen anderer Delikte in Haft.
Wie das Magazin weiter berichtet, hatten Staatsschützer befürchtet, dass ein gestohlener Bundeswehr-Kleinbus als rollende Bombe eingesetzt werden soll. Er sei aber mit abgeschraubten Kennzeichen wieder gefunden worden. Nach BKA-Erkenntnissen sei an einem geheimen Ort bereits eine große Menge Sprengstoff gebunkert worden.
Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch schloss angesichts der jüngsten Eskalation im Nahen Osten nicht aus, dass potenzielle Attentäter die Sicherheitseinrichtungen auszuspähen versuchen. "Dies ist erneute Veranlassung für die Polizei zu prüfen, ob alle sich im Gefährdungsspektrum befindenden Objekte eine vergleichbar hohe Sicherheit genießen", sagte Glietsch der "Berliner Morgenpost".
Erst am vergangenen Wochenende hatten Berichte für Aufsehen gesorgt, dass militante Islamisten aus dem Umfeld des Terrornetzwerks El Kaida Anschläge in Deutschland planten, unter anderem auf das Bundesjustizministerium in Berlin. Als Rache für die Prozesse um die "Kofferbomber" von Köln sei ein Lastwagen mit bis zu einer Tonne Sprengstoff auf dem Weg in die Bundesrepublik, hieß es. Das BKA hatte später jedoch Entwarnung gegeben.
Quelle: ntv.de