Politik

Putins Machtwort verfängt nicht Erneut Renten-Proteste in Russland

Demonstration der russischen KP in Moskau.

Demonstration der russischen KP in Moskau.

(Foto: AP)

Die Rentenpläne der russischen Regierung sorgen seit Juni für Unmut. Am Mittwoch hatte Präsident Putin in einer Fernsehansprache ein Machtwort gesprochen. Die Proteste halten dennoch an.

Trotz eines Machtworts von Präsident Wladimir Putin zur Rentenreform haben am Sonntag erneut Tausende Russen gegen eine Erhöhung des Rentenalters protestiert. In Moskau folgten knapp 9000 Menschen einem Demonstrationsaufruf der Kommunisten, wie Helfer einer Nichtregierungsorganisation auszählten. Rund 1500 Menschen kamen zu einer Kundgebung der Partei Gerechtes Russland. Auch in anderen russischen Städten gab es Agenturmeldungen zufolge Demonstrationen.

Putin hatte sich in einer landesweiten Fernsehansprache am Mittwoch hinter die Rentenpläne der Regierung gestellt, die seit Juni für Unmut in der Bevölkerung sorgen. Der Kremlchef milderte die Reform nur beim künftigen Rentenalter der Frauen ab. Es war das erste Mal, dass Putin zu einem sozialpolitischen Thema vor die Kamera ging. Der Auftritt sollte nach Einschätzung russischer Experten den Schaden mildern, den auch sein Ansehen wegen der Rentenpläne genommen hat.

Russland leidet wie Deutschland darunter, dass immer weniger Beitragszahler für immer mehr Rentner aufkommen müssen. Allerdings sind die meisten russischen Renten so niedrig, dass viele Ruheständler ohnehin dazuverdienen müssen. Die Lebenserwartung russischer Männer liegt im Durchschnitt bei 66 Jahren, so dass viele von ihnen das neue Rentenalter gar nicht erreichen werden - vor allem in armen Regionen.

Quelle: ntv.de, hvo/dpa

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