Politik

Frauen in der Bundeswehr Erstmals Soldatinnen an der Waffe

Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland haben Frauen bei der Bundeswehr die Grundausbildung mit der Waffe begonnen. Insgesamt zogen 244 Frauen zum freiwilligen Dienst in die Kasernen von Heer, Luftwaffe und Marine ein. 151 Frauen werden beim Heer, 76 bei der Luftwaffe und 17 bei der Marine antreten. Bisher gab es weibliche Soldaten nur im Sanitäts- und Musikdienst.

Politiker und Experten bewerteten den freiwilligen Einsatz von Frauen überwiegend positiv. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, sagte, er erwarte lediglich Schwierigkeiten, die es immer gebe, wenn Neuland betreten werde. Er nannte die Frauen eine Bereicherung für die Streitkräfte.

Auch der Bundeswehrverband hielt die Vorbereitung für gut und ausreichend. Die Öffnung der Bundeswehr bedeute ein Stück mehr gesellschaftliche Integration, sagte der Bundesvorsitzende Bernhard Gertz.

Die völlige Öffnung der Bundeswehr für Frauen wurde von der jungen Elektronikingenieurin Tanja Kreil vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg erstritten. Der Deutsche Bundestag musste daraufhin Soldatengesetz und Grundgesetz ändern. Langfristig rechnet das Verteidigungsministerium mit einem Frauenanteil in der Bundeswehr von unter zehn Prozent.

Für die Frauen gelten die gleichen Anforderungen wie für Männer. Seit Juli vergangenen Jahres haben sich rund 1.900 Frauen für die Laufbahnen der Mannschaften und der Unteroffiziere des Truppendienstes beworben. Von inzwischen 594 geprüften Bewerberinnen haben 447 eine Einstellungszusage erhalten.

Außerdem begann für 22.000 junge Männer im gesamten Bundesgebiet der Wehrdienst. Von diesem sind die Frauen weiterhin befreit.

Quelle: ntv.de

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