Politik

1200 Kinder nach Russland Eskalation in Südossetien

Nach schweren Gefechten in dem von Georgien abtrünnigen Südossetien haben die Behörden dort aus Furcht vor einer weiteren Eskalation der Gewalt hunderte Kinder in Sicherheit gebracht. Rund 1200 Kinder seien mit Bussen aus der südossetischen Hauptstadt Zchinwali ins benachbarte Russland gefahren worden, meldete die Agentur Interfax. Die georgische Regierung bezeichnete die Berichte über die nach Russland gebrachten Kinder als Propaganda.

Südossetien werde weiter von georgischer Seite beschossen, sagte Behördensprecherin Irina Galojewa. Das russische Außenministerium warf der georgischen Führung "unverhältnismäßige Gewalt" vor und übte scharfe Kritik. "Moskau ist sehr besorgt über die Eskalation der Spannungen in der Region, die auf eine unverhältnismäßige Anwendung von Gewalt auf georgischer Seite zurückzuführen ist", sagte Russlands stellvertretender Außenminister Grigori Karasin seinem Kollegen Grigol Waschadse in einem Telefonat. Die Regierung in Tiflis solle sich der Gefahr der Situation bewusstwerden, die sich aus einem gewaltsamen Weg ergebe, warnte Karasin laut einer Presseerklärung seines Ministeriums.

Kriegsgefahr wird größer

Während Südossetien nach international anerkannter Unabhängigkeit strebt, erhebt Georgien weiter seinen völkerrechtlich verankerten Anspruch auf die Region. Laut georgischen Medien haben Diplomaten aus Tiflis und Moskau angesichts der verschärften Lage Gespräche aufgenommen. Russland hatte von der "realen Gefahr eines Militärkonflikts" gesprochen. Georgien wirft Russland vor, Südossetien und das ebenfalls abtrünnige Abchasien annektieren zu wollen.

Sechs Tote bei Gefechten

Nach den schwersten Auseinandersetzungen in der georgisch-südossetischen Konfliktzone seit Jahren ordnete die Führung in Zchinwali Staatstrauer an. Bei Gefechten waren am Wochenende auf südossetischer Seite sechs Menschen getötet und mindestens 15 weitere verletzt worden. Das russische Fernsehen übertrug Bilder aus der Region von Schwerverletzten in Krankenhäusern und von zerschossenen Häusern. Bereits am Wochenende waren tausende Menschen in Sicherheit gebracht worden, unter ihnen mehrere hundert Kinder.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen