Politik

Netanjahu als Spielfigur Ex-Premier winkt ab

Der ehemalige israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird das Angebot von Regierungschef Ariel Scharon, das Amt des Außenministers zu übernehmen, voraussichtlich ablehnen. Dies meldete der israelische Armeesender am Samstag.

Netanjahu habe Scharon während eines Treffens auf dessen Farm in der Negev-Wüste zu raschen Neuwahlen gedrängt. Netanjahu habe sich auch für eine andere Wirtschaftspolitik ausgesprochen und die Ansicht geäußert, mit der gegenwärtigen Zusammensetzung des Parlaments sei dies nicht umsetzbar.

Politische Beobachter hatten das Angebot Scharons als "Schachzug" gewertet, um seinen starken Rivalen in der Likud-Partei in die Regierung einzubinden und damit besser kontrollieren zu können. Netanjahu wollte Scharon bei einem weiteren Treffen am Sonntag offiziell seine Antwort übermitteln.

Unterdessen nahm der frühere israelische Armeechef Schaul Mofas das Angebot von Scharon an, neuer Verteidigungsminister zu werden. In einer Erklärung des Amtes von Scharon hieß es am Samstag, der Regierungschef sei überzeugt, dass Mofas den Posten auch in der derzeit schwierigen Phase erfolgreich bekleiden werde. Mofas war bis Ende Juli Armeechef und hat sich durch seine harte Haltung im Palästinenser-Aufstand hervorgetan. Mofas muss noch vom israelischen Parlament bestätigt werden, das am Montag zusammenkommt. Palästinenser-Minister Nabil Schaath sagte, von dieser israelischen Regierung sei nichts Gutes zu erwarten.

Schäferhunde wecken Erinnerungen

In ihrem Kampf gegen militante Palästinenser setzt die israelische Polizei einem Fernsehbericht zufolge wieder verstärkt abgerichtete Hunde ein. Der Erste Fernsehkanal zeigte am Freitag, wie Mitglieder der paramilitärischen Grenzpolizei an der Demarkationslinie zum Westjordanland mit Schäferhunden in Stellung lagen. Wenn sie jemanden über die Grenze rennen sahen, nahmen sie den Hunden den Maulkorb ab und ließen sie den Verdächtigen zu Fall bringen. Der Einsatz scharfer Hunde ist in Israel umstritten, da er manche Holocaust-Überlebende an ihre schlimmen Erfahrungen in deutschen Konzentrationslagern erinnert.

Quelle: ntv.de

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