Politik

Bild einer komplexen Person FBI veröffentlicht Jobs' Akte

Die US-Bundespolizei FBI hat 1991 Apple-Gründer Steve Jobs ausführlich durchleuchtet, als er im Gespräch für einen Beraterposten beim Weißen Haus war. Seine Geheimdienstakte wird jetzt veröffentlicht, die meisten Dinge sind bekannt, doch einige Überraschungen gibt es auch.

Apple-Chef Steve Jobs war auch für den Geheimdienst interessant.

Apple-Chef Steve Jobs war auch für den Geheimdienst interessant.

Vier Monate nach seinem Tod hat die US-Bundespolizei FBI eine Akte über den verstorbenen Apple-Mitbegründer Steve Jobs veröffentlicht. Die 191 Seiten umfassende Akte, die auf Anforderung des "Wall Street Journal" veröffentlicht wurde, beruht auf Befragungen aus dem Jahr 1991, als Jobs einen Beraterposten beim damaligen US-Präsidenten George W. Bush übernehmen sollte. Das FBI befragte Kollegen, Freunde, Angehörige und Nachbarn von Jobs - und bekam nicht nur schmeichelhafte Auskünfte über den langjährigen Chef des US-Computergiganten.

Von den Befragten, deren Namen geschwärzt wurden, wird Jobs als "willensstark, eigensinnig, fleißig und getrieben" und sogar als "Genie" beschrieben. Einige sagten jedoch auch, dass er manchmal die Unwahrheit sage und "die Realität verdrehe", um seine Ziele zu erreichen. Gleichzeitig wird er im Umgang mit anderen Menschen als sehr ehrlich und aufrichtig beschrieben.

Jobs wurde für die Sicherheitsüberprüfung auch selbst befragt - nachdem dem FBI zunächst mitgeteilt worden war, dass er drei Wochen lang gar keine Zeit habe und dann auch nur für eine Stunde. In der Befragung gab er unter anderem an, als Schüler und Student mit Marihuana, Haschisch und LSD experimentiert zu haben. Außerdem wird in der Akte auch seine Beziehung zu seiner Tochter aus einer vorehelichen Beziehung vermerkt, die er anfangs nicht unterstützt habe.

Zugang zu Geheiminformationen

Viele Details sind der breiten Öffentlichkeit bereits seit Erscheinen der Steve-Jobs-Biografie im Herbst vergangenen Jahres bekannt. Neu ist, dass Jobs von 1988 bis 1990 eine Freigabe für geheime Informationen der Stufe "Top Secret" hatte, sowie die Geschichte von einer Bombendrohung, mit der 1985 unter anderem vom Apple-Gründer eine Million Dollar erpresst werden sollte.

Den damaligen Ermittlungsunterlagen zufolge, die Teil von Jobs' FBI-Akte sind, rief ein Unbekannter im Februar 1985 bei Apple an und behauptete, er habe Bomben in drei Häusern deponiert. Das Geld sollte in einem Zug übergeben werden. Sollten die Behörden informiert werden, drohte er, an einem nicht genannten Ort einen weiteren Sprengsatz zu zünden. Jobs und die anderen Erpressungsopfer schalteten trotzdem das FBI ein. Es wurden allerdings weder Bomben noch der Erpresser gefunden.

Den "Top Secret"-Zugang bekam Jobs nach Informationen des Blogs "Gizmodo", weil seine Firma Pixar - damals noch Jahre von ihrem ersten großen Animationsfilm entfernt - dem US-Geheimdienst Software zur Bearbeitung von Satellitenaufnahmen anbieten wollte.

Mit seinen Produkten hatte Jobs Meilensteine der Computer- und High-Tech-Branche gesetzt und etwa mit seinem iPod das Musikgeschäft umgekrempelt. Er war am 5. Oktober 2011 nach langem Kampf gegen eine Krebserkrankung im Alter von 56 Jahren gestorben.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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