Nachschub für Afghanistan Fast 100 Lkw angezündet
08.12.2008, 09:50 UhrAufständische haben in der nordwestpakistanischen Stadt Peshawar zum dritten Mal binnen einer Woche Lastwagen mit Nachschub für die internationalen Truppen in Afghanistan zerstört. Eine unbekannte Anzahl Angreifer sei vor Sonnenaufgang in ein Depot eingedrungen und habe mehr als 50 der dort geparkten Lastwagen zusammen mit ihrem Ladegut in Brand gesetzt, sagte ein Polizeioffizier. Es gebe keine Berichte über Opfer.
Bei einem beispiellosen Großangriff hatten erst am Sonntag mehr als 300 Taliban-Kämpfer in Peshawar fast 150 Lastwagen und Container mit Nachschub für die internationalen Truppen in Afghanistan zerstört. Ein Wachmann war getötet worden. Nach mehreren Angriffen am Khyber-Pass werden die Lkw mit dem Nachschub für die Truppen in Afghanistan über Nacht in den Depots am Stadtrand von Peshawar abgestellt. Die Route über Peshawar und den Khyber-Pass ist die wichtigste Nachschub-Verbindung für die internationale Schutztruppe ISAF und die US-geführten Koalitionstruppen in Afghanistan.
Nachschub verhindern
Extremisten in der Region haben wiederholt damit gedroht, die Versorgungslinie zu durchtrennen, was den Einsatz der ausländischen Truppen gegen die Aufständischen in Afghanistan stark behindern würde. Bereits am Montag vergangener Woche hatten Islamisten zwei Lastwagenfahrer auf demselben Parkplatz bei Peshawar getötet und mindestens ein Dutzend Fahrzeuge mit Truppennachschub zerstört.
Die US-Truppen in Afghanistan teilten zudem mit, bei Gefechten am Vortag in der südafghanischen Provinz Helmand seien sechs Aufständische getötet worden. Soldaten hätten zwei Sprengfallen der Rebellen zerstört. In der ostafghanischen Provinz Nangarhar hätten afghanische Spezialkräfte einen Planer von Selbstmordanschlägen festgenommen und dadurch ein Attentat auf den Provinzgouverneur verhindert. Der Festgenommene sei auch für einen Selbstmordanschlag in Nangarhar im vergangenen Monat verantwortlich gewesen, bei dem ein US-Soldat getötet wurde.
Quelle: ntv.de