Februar-Zahlen Fast 4,32 Millionen ohne Job
02.03.2002, 08:03 UhrAuch im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen wieder angestiegen. Nach Berechnungen von Arbeitsmarkt-Experten kletterte die Erwerbslosenzahl auf knapp 4,32 Millionen, meldete die Nachrichtenagentur dpa. Dies wären rund 30.000 mehr als im Januar und der höchste Anstieg in einem Februar seit dem harten Winter 1996.
Im Vergleich zum Februar 2001 seien etwa 200.000 mehr Menschen in Deutschland arbeitslos gewesen, berichten die Fachleute führender deutscher Wirtschaftsforschungs-Institute. Die offiziellen Arbeitsmarktzahlen will die Bundesanstalt für Arbeit an diesem Mittwoch bekannt geben.
Schuld am weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit ist nach Ansicht der Experten jeweils zur Hälfte die schwache Konjunktur und der kalte Winter. In der Winterzeit neigten vor allem Baufirmen, Gärtnereien und saisonabhängige Fremdenverkehrsbetriebe zum Abbau von Personal, um im Frühjahr Mitarbeiter neu einzustellen.
Die Experten befürchten, dass die Arbeitslosenzahlen vorerst weiter steigen werden. "Wir sehen die saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen erst zur Jahresmitte auf dem Höchststand", zitiert dpa den Arbeitsmarkt-Experten eines süddeutschen Wirtschaftsforschungs-Instituts. Die um jahreszeitliche Sondereffekte bereinigte Erwerbslosenzahl, die im Februar bei rund 3,996 Millionen lag, werde dann auf über 4,02 Millionen steigen, meinte der Konjunkturforscher.
Selbst Banker nicht mehr sicher
Nach Erkenntnissen eines norddeutschen Wirtschaftsforschungs-Instituts leidet der Arbeitsmarkt immer stärker darunter, dass nach der Baubranche nun auch die Industrie unter dem Eindruck von Auftragsrückgängen Beschäftigte entlasse. "Inzwischen sind ja selbst Banker nicht mehr vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes sicher", meinte ein Wissenschaftler mit Blick auf die Pläne der Großbanken für einen Arbeitsplatzabbau.
Frost und die anhaltend schwache Konjunktur hatten bereits im Januar die Arbeitslosigkeit auf den höchsten Stand seit Januar 2000 getrieben.
Quelle: ntv.de