Politik

Baubeginn ab 2012 Fehmarnbelt-Brücke kommt

Begleitet von heftigen Protesten von Umweltverbänden und Anwohnern hat der Bundestag seine Zustimmung zum Staatsvertrag mit Dänemark über die Fehmarnbeltquerung gegeben.

Trotz der Proteste von Naturschützern und Anwohnern hat der Bundestag grünes Licht für eine Ostseebrücke über den Fehmarnbelt gegeben. Knapp drei Monate nach dem dänischen Parlament billigten am späten Donnerstagabend auch die deutschen Abgeordneten einen entsprechenden Staatsvertrag zwischen beiden Ländern.

In der Computersimulation ist die Fehmarnbelt-Brücke schon fertig, ab 2018 soll sie dann auch in der Realität Mittel- und Nordeuropa näher zusammenwachsen lassen.

In der Computersimulation ist die Fehmarnbelt-Brücke schon fertig, ab 2018 soll sie dann auch in der Realität Mittel- und Nordeuropa näher zusammenwachsen lassen.

(Foto: dpa)

Bis zum Jahr 2018 soll zwischen der deutschen Ostsee-Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland eine 19 Kilometer lange Brücke entstehen. Dänemark übernimmt dabei die Baukosten in Höhe von geschätzt 4,8 Milliarden Euro. Die Bundesrepublik muss nur die Bahn- und Straßenanbindung auf deutscher Seite bezahlen, für die rund 800 Millionen Euro veranschlagt sind. Allerdings hält der Bundesrechnungshof eine Verdoppelung der Kosten für möglich.

Der Neubau soll die Fahrtzeit zwischen Mitteleuropa und Skandinavien um eine Stunde verkürzen. Der Bundesrat muss zwar auch noch zustimmen, die Länderkammer hatte aber bei einer ersten Beratung keine Bedenken vorgebracht.

Umweltverbände warnen vor Folgekosten

Angesichts kritischer Stimmen - auch aus den Reihen der SPD - warb Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee am späten Donnerstagabend im Bundestag noch einmal für das Projekt: "Wir brauchen diese Infrastruktur", betonte Tiefensee. Skandinavien werde damit enger an Mitteleuropa angebunden. Angesichts der dänischen Erfahrungen mit der Öresund-Brücke und der Brücke über den Großen Belt gehe er zudem davon aus, dass auch die Fehmarn-Brücke mit den besten Sicherheits- und Umweltstandards gebaut werde.

Trotzdem wandten sich im Bundestag nicht nur die Linke und die Grünen, sondern auch 13 SPD-Abgeordnete gegen den Brückenbau. In persönlichen Erklärungen verwiesen sie auf schwerwiegende Probleme für Schiffssicherheit, Umwelt, Tourismus und Wirtschaft. Der Naturschutzbund NABU warnte zudem vor Milliardenrisiken. "Das Votum des Bundestags kann sich als Sargnagel für Natur und Umwelt im Ostseeraum erweisen", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Weil der Staatsvertrag die Bundesrepublik nicht von Kosten freistelle, würden Milliarden Euro zur Beseitigung möglicher Umweltschäden auf Deutschland zukommen.

Die Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein begrüßte hingegen die Zustimmung des Bundestags. Von der neuen Verbindung erwarte man "deutlich positive Wachstums- und Beschäftigungseffekte", sagte Hauptgeschäftsführer Bernd Rohwer.

Quelle: ntv.de, dpa

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