Politik

Nach bundesweiten Razzien Festgenommene Syrer kommen wieder frei

Sondereinsatzkräfte durchsuchten Fahrzeuge und Wohnungen der Verdächtigen - fanden aber keine Hinweise auf einen Terrorverdacht.

Sondereinsatzkräfte durchsuchten Fahrzeuge und Wohnungen der Verdächtigen - fanden aber keine Hinweise auf einen Terrorverdacht.

(Foto: dpa)

Mit einem Großaufgebot gehen Sondereinsatzkräfte bei mehreren bundesweiten Durchsuchungen möglichen Terrorzellen nach. Sechs Syrer werden festgenommen. Doch die Beweislage entpuppt sich zumindes bislang als vergleichsweise dünn.

Die bei bundesweiten Razzien wegen möglicher Anschlagsplanungen festgenommenen sechs Syrer sind wieder auf freiem Fuß. Es gebe keine dringenden Hinweise auf die Vorbereitung eines Anschlags oder einer Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main. Daher habe die Generalstaatsanwaltschaft davon abgesehen, Haftbefehle zu beantragen.

Die Auswertung der Daten der Mobiltelefone der Männer im Alter von 20 bis 28 Jahren hätten "zum jetzigen Zeitpunkt" einen dringenden Tatverdacht nicht bekräftigen können, sagte ein Sprecher der Behörde weiter. Es gebe auch keine entsprechend belastenden Hinweise auf eine Mitgliedschaft bei der Terrormiliz Islamischer Staat, wohl aber "IS-Bezüge".

Bei den Anti-Terror-Razzien in vier Bundesländern kam zunächst der Verdacht auf, die Männer würden einen Anschlag mit Waffen und Sprengstoff auf ein öffentliches Ziel in Deutschland vorbereiten. Das Hessische Landeskriminalamt hatte am Vortag acht Wohnungen in Kassel (Hessen), Hannover (Niedersachsen), Essen (Nordrhein-Westfalen) und Leipzig (Sachsen) durchsucht. Dabei waren Speichermedien, Laptops, PCs, Mobiltelefone sowie schriftliche Unterlagen beschlagnahmt worden. Das Material werde weiter ausgewertet.

Im Zusammenhang mit den Razzien war auch über einen Anschlag auf den Essener Weihnachtsmarkt spekuliert worden. Die bevorstehenden Weihnachtsmärkte stellen für die Sicherheitsbehörden eine besondere Herausforderung dar. Am 19. Dezember vergangenen Jahres war der Tunesier Anis Amri mit einem Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gerast. Dabei wurden zwölf Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, mba/AFP/rts

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