Politik

Diplomat soll Kind belästigt haben Festnahme erzürnt Teheran

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Iran ist angespannt. Jetzt gibt es neuen Ärger: Ein iranischer Diplomat soll in Frankfurt einer Frau zu nahe gekommen zu sein. Gegen den Mann wird jetzt ermittelt. Iranische Politiker sind empört und wittern eine Verschwörung.

Das deutsch-iranische Verhältnis fährt derzeit in unruhigem Fahrwasser.

Das deutsch-iranische Verhältnis fährt derzeit in unruhigem Fahrwasser.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die vorübergehende Festnahme eines iranischen Diplomaten in Frankfurt am Main belastet die Beziehungen zwischen Berlin und Teheran. "Wir haben den deutschen Botschafter in Teheran einbestellt und ihm unseren Protest weitergeleitet", zitierte die iranische Nachrichtenagentur IRNA Vize-Außenminister Hassan Ghaschghawi. Der Iran erwarte von der Bundesrepublik eine Erklärung für den Vorfall. Das Auswärtige Amt bestätigte lediglich, dass der deutsche Botschafter für ein Gespräch im Außenministerium gewesen sei, wollte sich aber nicht zum Hintergrund äußern.

Wie mehrere Zeitungen übereinstimmend berichten, beschuldigt eine Frau in Frankfurt den Iraner, am 25. Juni ihre zehnjährige Tochter angefasst und zu küssen versucht zu haben. Als beide ihn eine Woche später auf der Straße wiedersahen, alarmierten sie die Polizei. Diese habe den Beschuldigten in Gewahrsam genommen, ihn aber freigelassen, als der Diplomatenpass vorgezeigt wurde. Das hessische Justizministerium bestätigte, dass es Ermittlungen in dem Fall gebe. Die Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Der Leiter des auswärtigen Ausschusses im iranischen Parlament, Alaeddin Borudscherdi, warf der Bundesrepublik vor, die diplomatische Immunität und internationale Konventionen verletzt zu haben. Der Vorfall sei "ein im voraus geplantes Szenario, um dem Iran im Ausland ein schlechtes Image zu geben".

Die diplomatischen Beziehungen sind ohnehin angespannt, weil Deutschland und andere westliche Länder den Iran verdächtigen, den Bau von Atombomben zu planen.

Quelle: ntv.de, dpa

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