"Letzte Chance für Saddam" Fischer befürchtet Tragödie
16.09.2002, 21:43 UhrAußenminister Joschka Fischer erklärte in einem Interview, Saddam Hussein hat eine „letzte Chance", durch die Befolgung von UN-Resolutionen eine „große Tragödie" für sein Land und die Region zu verhindern.
Fischer sagte dem Bonner „General-Anzeiger", dies müsse dem irakischen Staatschef klar gemacht werden.
Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber vertrat die Auffassung, Deutschland solle die Weltgemeinschaft bei einem Angriff auf Irak unter UN-Mandat unterstützen. Fischer bekräftigte die Absage an eine deutsche Beteiligung an einem möglichen Einsatz, weil es „nicht vertretbare Risiken und gravierende offene Fragen" gebe.
Wie zuvor vor der UN-Generalversammlung in New York stellte er die Frage, ob wirklich alle ökonomischen und politischen Druckmöglichkeiten gegen Irak ausgeschöpft seien. Die Kernfrage sei, ob die Anti-Terror-Koalition einen Schlag der USA gegen Irak aushalte.
Wenn die USA militärisch intervenierten, dann übernähmen sie auch die Verantwortung für Frieden und Stabilität in diesem Land für Jahre, eventuell Jahrzehnte. „Vor diesem Hintergrund sind wir voller Skepsis," fügte Fischer hinzu.
Quelle: ntv.de