Karsai in Berlin Fischer sagt Hilfe zu
13.03.2002, 00:39 UhrAußenminister Joschka Fischer hat dem afghanischen Ministerpräsident Hamid Karsai beim Wiederaufbau seines Landes deutsche Unterstützung zugesagt. Eine Übernahme der Führungsrolle Deutschlands in der Internationalen Schutztruppe (ISAF) lehnte Fischer beim ersten offiziellen Besuch Karsais in Berlin erneut ab
Karsai kam von einem Besuch in Moskau nach Berlin. Vor seiner Ankunft hatte er die Wichtigkeit Deutschlands für den Wiederaufbau seines Landes gewürdigt. Deutschland sei "ein alter, traditioneller Freund Afghanistans ", sagte er in Moskau kurz vor seinem Besuch in Berlin. Besonders wichtig seien deutsche Hilfen zur Reorganisation der Polizei und beim Wiederaufbau der Industrie, erklärte er.
In Berlin trifft Karsai außerdem mit Bundespräsident Johannes Rau und Bundeskanzler Gerhard Schröder zusammen.
Karsai will sich bei Schröder erneut dafür einsetzen, dass die Deutschen die Führung der internationalen Schutztruppe in Afghanistan übernehmen. Die Bundesregierung hatte dies bisher abgelehnt.
Deutschland hilft
Das Bundeskabinett hatte beschlossen, in Kabul ein internationales Koordinierungsbüro für den Wiederaufbau der afghanischen Polizei einzurichten. Das Projektbüro mit zwölf Beamten von Bund und Ländern soll zunächst für ein Jahr arbeiten. Die deutschen Beamten sollen in Kürze entsandt werden. Ein konkreter Termin wurde nicht genannt.
Sie sollen die afghanischen Behörden auch bei der Bekämpfung des wieder zunehmenden Mohnanbaus und Drogenhandels beraten. Zudem sollen sie den afghanischen Behörden auch bei der Wiedererrichtung der einst mit deutscher Hilfe gegründeten Polizeiakademie helfen. Deutschland hatte zugesagt, eine führende Rolle beim Wiederaufbau der Polizei in Afghanistan zu übernehmen. Die Polizeizusammenarbeit von Deutschland und Afghanistan geht bis in die 50er Jahre zurück.
Quelle: ntv.de