Gefahr für Deutschland Fischer warnt vor Terror
26.05.2002, 11:45 UhrBundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat vor einer unverändert starken Bedrohung durch den internationalen Terrorismus auch für Deutschland gewarnt. "Das Problem ist nicht gelöst. Die Gefahr des internationalen Terrorismus ist mitnichten beendet oder auch nur zurückgedrängt", sagte Fischer der "Welt am Sonntag".
"Entwarnung ist noch nicht in Sicht", fügte er hinzu und verwies auf den Anschlag auf die Synagoge in Djerba, bei dem im April auch 14 deutsche Touristen getötet worden waren. Zeitungsberichten zufolge hatte sich die El-Kaida-Gruppe des Islamisten Osama bin Laden zu dem Anschlag bekannt.
Fischer sagte, die Bundesregierung sei sich der Risiken, Gefahren und Herausforderungen bewusst. Wie lange der Kampf gegen den internationalen Terrorismus andauern werde, sei nicht absehbar. Neben militärischen Mitteln werde dabei vor allem polizeiliche, geheimdienstliche sowie politische und wirtschaftliche Arbeit im Mittelpunkt stehen. "Wir müssen uns als internationale Gemeinschaft verantwortlich engagieren, beizeiten Kooperationen aufbauen und dürfen solche Zusammenbrüche von Staaten wie Afghanistan nicht mehr zulassen", sagte Fischer der Zeitung.
Der Verfassungsschutz hatte in seinem Bericht für das vergangene Jahr bereits vor Gefahren für die Sicherheit in Deutschland durch radikal-islamische Organisationen gewarnt. Hinweise auf Anschläge in Deutschland gebe es aber nicht, hatte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) am Freitag erklärt.
Quelle: ntv.de