Islamisten-Hochburg gefallen Flucht aus Kismayu
01.01.2007, 11:02 UhrDie somalischen Islamisten sind in der Nacht zum Montag vor den von Äthiopien unterstützten Truppen der Übergangsregierung aus ihrer letzten Hochburg, der Hafenstadt Kismayo, geflohen. Zuvor hatte es in Jilib, einem Ort rund 100 Kilometer nördlich von Kismayo, heftige Kämpfe gegeben. Der Sprecher der Übergangsregierung, Abdurahman Dinari, sagte: "Die Islamisten sind aus Kismayo geflohen, unsere Truppen sind auf dem Weg in die Stadt."
Bewohner berichteten, in Kismayo sei es ruhig. Viele Menschen seien auf den Straßen, um die einrückenden Soldaten zu begrüßen. Wie es hieß, hatten sich in den letzten Tagen zwischen 3.000 und 4.000 Islamisten nach Kismayo zurückgezogen. Es war zunächst nicht bekannt, wohin sie geflohen sind. Nach den Worten von Dinari haben sich viele vermutlich in Richtung kenianische Grenze aufgemacht, andere hätten einfach ihre Uniformen abgelegt. Die Einheiten der Übergangsregierung hatten in der vergangenen Woche bereits die Hauptstadt Mogadischu eingenommen.
Die somalische Regierung hat inzwischen den islamistischen Kämpfern Straferlass versprochen, sollten sie ihre Waffen abgeben. Die Islamisten seien von "internationalen Terroristen" zu ihrem Kampf verleitet worden, sagte Ministerpräsident Ali Mohamed Gedi am Montag. Er kündigte zudem an, den Bewohnern der Hauptstadt Mogadischu ab Dienstag drei Tage Zeit zu geben, um ihre Waffen abzugeben. Danach werde die Regierung diese mit Gewalt einsammeln. Mogadischu gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt.
Nach dem Sturz des Diktators Mohamed Siad Barre 1991 war Somalia in Anarchie und Gewalt gefallen.
Quelle: ntv.de