Lage in Mexiko "unter Kontrolle" Flugzeugentführung beendet
09.09.2009, 22:19 UhrMit der Erstürmung einer Passagiermaschine durch Sicherheitskräfte ist in Mexiko eine Flugzeugentführung unblutig zu Ende gegangen.
Alle 104 Passagiere seien unverletzt, hieß es in Radioberichten. Sie waren am frühen Nachmittag (Ortszeit) nach der Landung auf dem internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt freigelassen worden. Mehrere mutmaßliche Entführer seien festgenommen worden, drei von ihnen seien bolivianische Staatsbürger.
  Das Bild des Fernsehsenders Noticieros Television zeigt Sicherheitskräfte, die helfen, die Passagiere in Sicherheit zu bringen.
(Foto: AP)
Die Maschine der mexikanischen Fluggesellschaft Aeromexico vom Typ Boeing 737 kam aus Bolivien und war am Morgen in dem Urlaubsort Cancún zwischengelandet. Dort waren 76 Menschen zugestiegen. Die Entführer brachten Radioberichten zufolge die Maschine nach dem Abflug aus Cancún mit einer Bombendrohung in ihre Gewalt. Eine Frau sagte nach Verlassen des Flugzeugs, sie habe von der Entführung erst nach der Landung in Mexiko-Stadt erfahren. An Bord habe es keine Panik gegeben.
Calderón sagt alle Termine ab
Über die Motive der Entführer war zunächst wenig bekannt. Sie hatten ein Gespräch mit dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón verlangt, hieß es. Die Männer drohten mit der Sprengung der Maschine, falls ihre Forderung nicht erfüllt werde. Calderón sagte wegen des Zwischenfalls alle seine Verpflichtungen ab. Seit der Landung in Mexiko gegen 13.40 Uhr (Ortszeit) und der Erstürmung durch die Polizei gegen 15.00 Uhr verging etwas mehr als eine Stunde.
Dem Auswärtigen Amt in Berlin lagen laut einer Sprecherin Angaben über betroffene Deutsche zunächst noch nicht vor. Cancún nahe der Nordostspitze der mexikanischen Halbinsel Yucatán gilt als das meistbesuchte Reiseziel in Mexiko. Innerhalb von 30 Jahren hat sich Cancùn von einem Fischerdorf zu einer Großstadt mit mehr als einer halben Million Einwohnern entwickelt. Die Halbinsel Yucatán trennt den Golf von Mexiko von der Karibischen See. Attraktionen in der Region sind die archäologischen Überreste der über 1000 Jahre alten Maya-Städte.
Quelle: ntv.de, dpa