Einschüchterung von Häftlingen Foltervorwürfe im Iran
14.02.2010, 16:51 Uhr
Oppositionspolitiker Karubi. (Archivbild)
(Foto: REUTERS)
Ein Sohn des iranischen Oppositionspolitikers Mehdi Karubi ist nach Angaben seiner Mutter nach den jüngsten Massenprotesten im Iran festgenommen und gefoltert worden. In einem offenen Brief an den obersten geistlichen Führer des Landes, Ayatollah Ali Chamenei, schreibt Fatemeh Karubi, dass ihr Sohn Ali nach seiner Festnahme am vergangenen Donnerstag im Gefängnis gefoltert wurde.
Damit sollten offenbar andere Häftlinge "eingeschüchtert" werden. Der Brief wurde auf Karubis Internetseite veröffentlicht. Auf der Internetseite ist zudem ein Foto von Ali Karubi mit Verletzungen am Rücken und an einer Hand zu sehen.
"Ich hätte deine Leiche zurückgegeben"
Bei dessen Freilassung soll der folternde Polizeibeamte nach Angaben der Mutter zu ihrem Sohn gesagt haben: "Wenn du 24 Stunden länger geblieben wärst, hätte ich deine Leiche zurückgegeben." In dem Brief verlangt Fatemeh Karubi von Chamenei, den Vorfall aufklären zu lassen und die Verantwortlichen für die Übergriffe in Gefängnissen zu bestrafen.
Die iranische Opposition hatte die offiziellen Feierlichkeiten zum 31. Jahrestag der Islamischen Revolution am Donnerstag zu neuen Massenprotesten genutzt. Dabei kam es nach Oppositionsangaben auch zu Übergriffen auf führende Regierungskritiker. Oppositionsführer Mir Hossein Mussawi wurde nach eigenen Angaben von Polizisten an einer Teilnahme an den Demonstrationen gehindert, seine Frau wurde mit Faustschlägen und Schlagstöcken attackiert.
Quelle: ntv.de, AFP