Schwierige Urteilsfindung Fort-Hood-Schütze verzichtet auf Schlusswort
23.08.2013, 08:33 Uhr
Nidal Hasan verfolgt die Schlussplädoyers ohne jede Regung.
(Foto: AP)
13 Menschen tötet Nidal Hasan auf dem US-Armeestützpunkt Fort Hood. Er bekennt sich schuldig, will offenbar die Todesstrafe bekommen. Doch nach den Schlussplädoyers schweigt er.
Im Militärprozess um den Amoklauf auf dem US-Armeestützpunkt Fort Hood haben die Geschworenen mit den Beratungen über das Urteil begonnen. Zuvor ließ der mutmaßliche Todesschütze Nidal Hasan seine letzte Möglichkeit verstreichen, sich noch einmal zu Wort zu melden. "Die Verteidigung verzichtet auf ein Schlussplädoyer", sagte der Angeklagte, der sich selbst vertritt.
Hasan wird vorgeworfen, im November 2009 auf dem Stützpunkt Fort Hood im US-Bundesstaat Texas 13 Menschen erschossen und 32 weitere verletzt zu haben. Polizisten erwiderten das Feuer und verletzten Hasan schwer. Er ist seither querschnittsgelähmt. Dem 42-jährigen Major mit palästinensischen Wurzeln, der zur Tatzeit kurz vor der Entsendung nach Afghanistan stand, droht die Todesstrafe. Über sein Schicksal befindet eine Jury aus 13 Armeeoffizieren.
Zu Beginn der Hauptverhandlung Anfang August hatte sich Hasan in einer kurzen Erklärung zu der Tat bekannt. "Die Beweise werden eindeutig zeigen, dass ich der Schütze bin", sagte er. Hasan hatte erklärt, auf die Soldaten geschossen zu haben, weil diese in einem "illegalen Krieg" in Afghanistan gegen Muslime kämpfen würden.
Der Angriff in Fort Hood gilt als bisher schlimmster Zwischenfall auf einem Militärstützpunkt in den USA. Er erschütterte die US-Streitkräfte und löste eine Debatte über Extremisten in den eigenen Reihen aus. Hasan stand mutmaßlich mit dem inzwischen bei einem US-Drohnenangriff getöteten radikalislamischen Geistlichen Anwar al-Aulaqi in Kontakt. Die US-Regierung spricht aber offiziell nicht von einem Terrorakt, sondern stuft die Bluttat als "Gewalt am Arbeitsplatz" ein.
Quelle: ntv.de, AFP