EU-Mission "Atalanta" Franzosen nehmen Piraten fest
02.01.2009, 15:17 UhrDie französische Marine hat nach eigenen Angaben einen Piratenangriff vor der somalischen Küste verhindert und acht Verdächtige den somalischen Behörden übergeben. Das von Piraten bedrohte Frachtschiff sei unter der Flagge von Panama im Golf von Aden unterwegs gewesen. Die Fregatte habe im Rahmen des EU-Einsatzes zur Bekämpfung von Seeräubern "Atalanta" vor Somalia patrouilliert und Notrufe von dem Kapitän des Schiffes erhalten, teilte das französische Militär mit.
Die Piraten seien zunächst entkommen, nachdem die Fregatte der "S. Venus" zur Hilfe gekommen sei. Bei einem zweiten Angriff der Piraten auf das Schiff einige Stunden später seien schließlich acht Männer verhaftet worden. Auf dem Boot der Seeräuber hätten die Soldaten einen Raketenwerfer, Sturmgewehre und Leitern gefunden. Es gebe ein Abkommen, wonach die somalischen Behörden verpflichtet seien, Piraten anzuklagen und zu verurteilen, erklärte ein Militärsprecher.
Angriff auf griechischen Tanker verhindert
Auch ein Piratenangriff auf den griechischen Öltanker "Kriti Episkopi" konnte nach Angaben des Marineministeriums in Athen von Schiffen des EU-Verbands abgewehrt werden. Die Seeräuber hätten die Flucht ergriffen, als nach dem Notruf der Schiffsbesatzung eine Fregatte, ein Hubschrauber und ein Kampfflugzeug dem Tanker zur Hilfe geeilt seien. Der Zwischenfall habe sich am Freitagvormittag ereignet, hieß es. Welche Einheiten an der Aktion teilnahmen, wurde nicht bekannt. Die EU-Mission "Atalanta" umfasst vier Schiffe und drei Aufklärungsflugzeuge. Damit sollen Piratenüberfälle auf Privat- und Handelsschiffe vor der Küste Somalias verhindert werden.
Ägyptisches Frachtschiff gekapert
Dagegen gelang es Piraten am Donnerstag, ein ägyptisches Frachtschiff zu kapern. Die 28 Ägypter an Bord der "Blue Star" seien als Geiseln genommen worden, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Kairo. Der Frachter sei mit 6000 Tonnen Düngemittel nach Osten unterwegs gewesen. Das letzte von insgesamt zwei jemenitischen Fischerbooten, die am 10. Dezember im Golf von Aden gekapert wurden, haben die Piraten freigegeben. Es sei kein Lösegeld gezahlt worden, berichtete die amtliche jemenitische Zeitung "Al-Thawra". Das Boot und die acht Besatzungsmitglieder trafen inzwischen im Hafen von Aden ein.
Somalische Piraten haben im vergangenen Jahr mehr als 100 Schiffe angegriffen. Experten zufolge wurden 42 gekapert und entführt. 14 Schiffe mit insgesamt mehr als 240 Seeleuten waren bis Ende Dezember noch in der Gewalt der Piraten. Mehrere Staaten, darunter auch Deutschland, haben Kriegsschiffe in die Region entsandt, um die Handelsrouten zu schützen.
Quelle: ntv.de