Politik

Struck für mehr Soldatinnen Frauen tun gut

Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, den Frauenanteil in der Bundeswehr von derzeit knapp fünf auf zehn Prozent anzuheben. Die Leistungsfähigkeit der Frauen sei uneingeschränkt mit der von Männern vergleichbar. Psychisch seien sie sogar "oft gefestigter" als ihre männlichen Kameraden, sagte Struck dem Hamburger Magazin "stern".

Mehr Frauen würden deshalb der Bundeswehr gut tun. "Vielleicht müssten wir uns dann nicht mehr mit solchen Bildern auseinander setzen, wie wir sie jüngst aus Coesfeld gesehen haben", sagte er mit Blick auf die Misshandlungen von Rekruten.

Zugleich forderte der Minister eine Debatte über die neue Rolle der Bundeswehr. Derzeit würden 35.000 Soldaten und Soldatinnen als Eingreifkräfte für friedenserzwingende Operationen nach einem UN-Mandat aufgestellt: "Das bedeutet kriegerisches Handeln." Er wolle wissen, "ob dieser Gesellschaft klar ist, wozu wir uns international verpflichtet haben".

Auch über seinen oft zitierten Hinweis, Deutschlands Sicherheit werde auch am Hindukusch verteidigt, habe es keine richtige Debatte gegeben. "Die Diskussion ist in unserem Land verdrängt worden, weil alle sehen: Es läuft ja ganz gut." Diese Meinung könne sich aber sehr schnell ändern, wenn etwa durch einen Anschlag eine große Anzahl von Soldatinnen und Soldaten ums Leben kämen. "Dann wird die Frage gestellt: Was machen die da eigentlich? Wieso sind die da?"

Ermittlungen laufen

Nach den Misshandlungen von Soldaten im westfälischen Coesfeld hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ausgeweitet. Mittlerweile werde gegen 27 Soldaten ermittelt, sagte Münsters Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer am Mittwoch. Darunter seien ein Hauptmann, 19 Unteroffiziere und 7 Mannschaftsdienstgrade. Die Bundeswehr habe zudem mögliche weitere Fälle angekündigt. Wehrpflichtige waren in Coesfeld mit Schwachstrom, Wasser und Schlägen malträtiert worden.

Quelle: ntv.de

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