Politik

Mordserie in Afghanistan Frauenrechtlerin erschossen

Schon die zweite Frauenpolitikerin ist dieses Jahr in Afghanistan umgebracht worden. Frauenrechtler und Menschenrechtsaktivisten befürchten Schlimmeres, nach dem baldigen Nato-Abzug.

Schon die zweite Frauenpolitikerin ist dieses Jahr in Afghanistan umgebracht worden. Frauenrechtler und Menschenrechtsaktivisten befürchten Schlimmeres, nach dem baldigen Nato-Abzug.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auf dem Weg zur Arbeit erschießen zwei Unbekannte eine afghanische Frauenrechtlerin. Nadia Sidiki übernimmt erst vor wenigen Monaten den Posten als Leiterin der örtlichen Frauenbehörde im Osten Afghanistans - schon ihre Vorgängerin stirbt bei einem Autobombenanschlag.

Bewaffnete Angreifer haben im Osten Afghanistans die Leiterin der örtlichen Frauenbehörde ermordet. Die Direktorin der Frauenbehörde der Provinz Laghman, Nadia Sidiki, ist auf dem Weg zur Arbeit von zwei Unbekannten erschossen worden, teilt die Polizei mit. Sidiki hatte ihren Posten erst vor wenigen Monaten von ihrer Vorgängerin Hanifa Safi übernommen, die im Juli durch einen Autobombenanschlag getötet worden war. Die Polizei leitete nach dem Mord an Sidiki Ermittlungen ein.

Bei einem weiteren Anschlag wurde zudem der Polizeichef der westafghanischen Provinz Nimros, Musa Rasuli, getötet. Er sei mit dem Auto von der Nachbarprovinz Herat aus auf dem Weg zur Arbeit gewesen, als ein am Straßenrand versteckter Sprengsatz explodierte, erklärte der Sprecher des Gouverneurs von Herat. Rasouli sei auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.

Zu den beiden Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Die radikalislamischen Taliban verüben jedoch regelmäßig gezielte Attentate auf Vertreter der vom Westen unterstützten Regierung in Kabul. Während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001 unterdrückten sie systematisch die Rechte von Frauen.

Geheimdienstchef auf dem Weg der Besserung

Chalid ist Geheimdienstchef seit September. Kritik kommt von Menschenrechtsorganisationen: Er soll in seinen Jahren als Gouverneur in Folter- und Hinrichtungsfälle verwickelt gewesen sein.

Chalid ist Geheimdienstchef seit September. Kritik kommt von Menschenrechtsorganisationen: Er soll in seinen Jahren als Gouverneur in Folter- und Hinrichtungsfälle verwickelt gewesen sein.

(Foto: REUTERS)

Erst am Donnerstag hatte ein Selbstmordattentäter, der sich als Abgesandter der Taliban ausgab, den Geheimdienstchef Asadullah Chalid schwer verletzt. Afghanistans Präsident Hamid Karsai sagte am Montag, Chalids Zustand verbessere sich, doch werde er zur weiteren Behandlung ins Ausland gebracht werden. Chalid wird derzeit in einem Militärkrankenhaus bei Kabul behandelt. Ein Regierungsvertreter sagte, Chalid könne nicht sprechen, sei aber bei Bewusstsein. Er sei am Bauch verletzt worden, doch seien keine der lebensnotwendigen Organe betroffen.

Quelle: ntv.de, AFP

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