Internationaler Druck Freilassungen in Pakistan
20.11.2007, 08:45 UhrPakistans Behörden haben eigenen Angaben zufolge etwa 3400 Oppositionsanhänger und Anwälte freigelassen, die nach der Verhängung des Ausnahmezustandes festgenommen worden waren. Rund 2000 weitere würden bald aus dem Gewahrsam entlassen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Allerdings würden auch einige Personen angeklagt.
Anfang November hatte Staatschef Pervez Musharraf den Ausnahmezustand über das Land verhängt. Dies führte zu heftiger internationaler Kritik. In den Tagen danach wurden tausende Oppositionsanhänger und protestierende Anwälte festgenommen.
Tausende Menschen fliehen
Derweil sind in Pakistan Tausende Menschen auf der Flucht vor einer angekündigten Großoffensive der Armee gegen militante Taliban-Anhänger. Sicherheitskräfte hätten die Bewohner eines Tals im Nordwesten des Landes mit Lautsprechern dazu aufgefordert, die Gegend zu verlassen, sagten Augenzeugen und Behördenvertreter.
Im Swat-Tal hatte sich das pakistanische Militär bereits am Montag erbitterte Gefechte mit Extremisten geliefert, die dort das strikte islamische Recht durchsetzen wollen. Militärangaben zufolge wurden dabei 18 Kämpfer getötet. Die Armee erklärte am Wochenende, 15.000 Soldaten würden bald eine Offensive starten, um die Anhänger des talibanfreundlichen Maulana Fazlullah aus dem Tal zu vertreiben.
Radikal-islamische Taliban-Rebellen nutzen die unwegsame pakistanische Grenzregion zu Afghanistan als Rückzugsgebiet. Die USA werfen Pakistans Präsident Pervez Musharraf vor, nicht entschieden genug gegen islamische Extremisten in der Region vorzugehen. Einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums zufolge wollen die USA paramilitärische Kräfte ausstatten und trainieren, um den Vormarsch der militanten Islamisten in der Region zu stoppen. Washington werde Helme und Schutzwesten, jedoch keine Waffen für die Truppe zur Verfügung stellen, sagte ein Pressesprecher des Pentagon.
Quelle: ntv.de