Politik

Irans Opposition traut sich wieder Freitagsgebet mit Mussawi

Erstmals seit Wochen will sich der unterlegene Präsidentschaftskandidat wieder in der Öffentlichkeit zeigen. Beim Freitagsgebet an der Teheraner Universität könnte sich erstmals wieder die Opposition kraftvoll formieren.

Einer der letzten öffentlichen Auftritte Mussawis am 18. Juni.

Einer der letzten öffentlichen Auftritte Mussawis am 18. Juni.

(Foto: REUTERS)

Der unterlegene Präsidentschaftskandidat Mir Hussein Mussawi will erstmals seit der umstrittenen Wahl im Iran an einem öffentlichen Freitagsgebet teilnehmen.

Mussawi teilte auf seiner Internetseite mit, er werde bei dem Gebet an der Universität von Teheran erscheinen. Gesprochen werden soll es vom früheren iranischen Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani, einem Rivalen des wiedergewählten Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Auch er hatte seit Wochen in der Öffentlichkeit nicht mehr gesprochen.

Rafsandschani spricht Gebet

Sowohl Rafsandschani als auch Mussawi haben den von offizieller Seite verkündeten Sieg von Präsident Mahmud Ahmadinedschad bisher nicht anerkannt. Mussawi war nach der Wahl mehrfach bei den Massenprotesten aufgetaucht, jedoch waren seine kurzen Ansprachen dabei kaum zu hören gewesen, und das staatliche Fernsehen im Iran hatte sie nicht übertragen. Proteste der Bevölkerung gegen die Ausrufung Ahmadinedschads als klaren Sieger wurden gewaltsam niedergeschlagen.

Beobachter erwarten, dass viele Oppositionelle den Auftritt Rafsandschanis und Mussawis beim Freitagsgebet nutzen werden, um sich erneut zu versammeln. Traditionell sind die Freitagsgebete ein Podium für das konservative Establishment.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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