Politik

Das neue Tempolimit? Gabriel heizt mit 180 km/h

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Sigmar Gabriel und sein Dienstauto - ein schnelles Gespann.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Jemand, der ein generelles Tempolimit fordert, sollte selbst vorsichtig fahren. SPD-Chef Sigmar Gabriel passt diesbezüglich nicht auf - er lässt sich bei deutlich höherem Tempo als 130 km/h erwischen.

Seine SPD ist für ein Tempolimit, er selbst schläft gerne mal bei höherer Geschwindigkeit im Auto: Sigmar Gabriel. Der Spitzenpolitiker ist von "Stern TV"-Journalisten bei einer Hochgeschwindigkeitsfahrt beobachtet worden. Seine Dienstlimousine mit Fahrer soll etwa 180 km/h drauf gehabt haben. Ort des Geschehens: die Autobahn zwischen Hamburg und Osnabrück. Noch Anfang Mai hatte der SPD-Chef ein generelles Tempolimit auf Autobahnen von 120 km/h gefordert - und dies vor allem mit der Sicherheit begründet.

Gabriel räumte das Geschehen ein - und verurteilte sich selbst zu einer Strafe. Er will 500 Euro an die deutsche Verkehrswacht spenden. "Damit will ich zeigen, dass ich nicht zu denen zähle, die Wasser predigen und Wein saufen", sagte Gabriel. Eine Ordnungswidrigkeit oder ein Verstoß lag nicht vor.

Die Verantwortung für die Fahrt seines Chauffeurs nahm Gabriel auf sich: "Schuld bin ich selbst", sagte er. Zwar habe sein Mitarbeiter "die klare Anweisung, nicht schneller als 130 km/h zu fahren, aber wenn ich Termine überziehe, drückt er manchmal aufs Gas, um die Zeit wieder reinzuholen". Dies geschehe etwa, wenn er hinten im Auto schlafe oder arbeite, so der SPD-Chef weiter. Eine Entschuldigung solle das nicht sein. "Der Fehler liegt bei mir und dem Termindruck, der durch mich im Wahlkampf entsteht."

In Deutschland gibt es seit Jahren Streit um ein Tempolimit. Deutschland gehört zu den wenigen Staaten in der Welt, die noch keines haben. Umweltorganisationen fordern schon lange die Einführung, die deutsche Automobilindustrie wehrt sich dagegen. Sie sieht dadurch ihren Premium-Markt in Gefahr. Im Wahlkampf kam das Thema nur kurz hoch, als Gabriel ein Tempolimit forderte. Das passte SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück nicht richtig, wollte er doch die Autofahrernation Deutschland nicht verprellen.

Quelle: ntv.de, jmü

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