Klimaverhandlungen in Paris Gabriel ist sauer
25.05.2009, 15:42 UhrDie Gespräche in der französischen Hauptstadt drehen sich offenbar im Kreis. Der Bundesumweltminister hat deutlich mehr von der Konferenz erwartet.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat sich enttäuscht über den Auftakt der Klimagespräche der großen Industrie- und Schwellenländer in Paris gezeigt. Die Gespräche bei der zweitägigen Konferenz hätten sich zunächst "im Kreis gedreht", sagte Gabriel in der französischen Hauptstadt. Er äußerte gleichzeitig aber Verständnis für die zögerliche Haltung der USA und bot an, mittelfristige Ziele beim Klimaschutz für die Vereinigten Staaten zu strecken.
Gabriel forderte eine schnelle Einigung der Industrieländer untereinander auf gemeinsame Ziele für die UN-Klimaschutzziele in Kopenhagen im Dezember. "Je länger es dauert, bis die Industrienationen eine gemeinsame Haltung haben, desto länger werden wir warten müssen, bis sich China und Indien bewegen", sagte er. Mit einer gemeinsamen Haltung könnten die Industrienationen die Schwellenländer "ein bisschen stärker unter Zugzwang" bringen.
Der Minister hält einen Durchbruch bei den Gesprächen mit den USA über eine flexible Lösung möglich. "Die Amerikaner haben das Problem, dass sie einfach zehn Jahre später anfangen, und wir werden am Ende akzeptieren müssen, dass man das nicht durch Schalterumlegen aufholen kann."
Sollten es die USA nicht schaffen, ihre Treibhausgase bis 2020 gegenüber 1990 nennenswert zu reduzieren, könnten hier für Washington spätere Etappenziele gesetzt werden. Am langfristigen Ziel, bis 2050 die weltweiten Treibhausgasemissionen um die Hälfte zu senken – wobei die Industrieländer um 80 Prozent verringern sollen – müsse dazu nicht gerüttelt werden.
Quelle: ntv.de, AFP