Russland droht Ukraine "Gaspreis von Wahl abhängig"
28.09.2007, 16:11 UhrKurz vor der vorgezogenen Parlamentswahl in der Ukraine an diesem Sonntag hat Russland eine Erhöhung des Gaspreises vom Ausgang der Abstimmung abhängig gemacht.
"Alles hängt davon ab, wer die neue Regierung bildet, und wie diese die Verhandlungen führt", sagte der russische Botschafter in Kiew, Viktor Tschernomyrdin, der ukrainischen Tageszeitung "Kommersant". Politiker der Oppositionspartei Block Julia Timoschenko (BJuT) kritisierten die Äußerung Tschernomyrdins als "Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine".
Der "Kommersant" berichtete unter Berufung auf den russischen Gaskonzern Gazprom, der Preis werde zwischen 145 bis 175 Dollar pro 1.000 Kubikmeter liegen, sollte Regierungschef Viktor Janukowitsch auch nach der Wahl am Sonntag an der Macht bleiben. Im Falle einer Amtsübernahme durch Oppositionsführerin Timoschenko könne er auf bis zu 230 Dollar steigen.
Kurz nach der Orangenen Revolution in Kiew hatte Russland im Streit um höhere Gaspreise im Januar 2006 seine Gaslieferungen an die Ukraine unterbrochen. Daraufhin kam es auch in Westeuropa zu kurzfristigen Lieferausfällen.
Tschernomyrdin war zu Sowjetzeiten Minister für die Gasindustrie und von 1989 bis 1992 Chef des staatlichen Konzerns Gazprom. Unter dem russischen Präsidenten Boris Jelzin war er Premierminister.
Quelle: ntv.de