Politik

"Spieler Europas" Gaston Thorn ist tot

Der frühere luxemburgische Ministerpräsident und Europapolitiker Gaston Thorn ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Das teilt die Regierung in Luxemburg mit, ohne Angaben zur Todesursache zu machen. Laut Medienberichten war Thorn seit längerem krank. Viele Politiker würdigten die Leistungen des Verstorbenen für den Zusammenschluss Europas.

Thorn galt als ein engagierter Verfechter der europäischen Integration. Von 1981 bis 1985 war er auch Präsident der Europäischen Kommission. In dieser Funktion legte er mit den Grundstein für den Beitritt Griechenlands, Spaniens und Portugals zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, wie die EU damals noch hieß. Von 1974 bis 1979 war der Liberaldemokrat luxemburgischer Ministerpräsident, davor war er Außenminister.

Der amtierende luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker würdigte Thorn in einer Erklärung als bedeutenden Menschen, der seinem Land und Europa gedient habe. Auch der französische Premierminister Francois Fillon pries Thorn als "bedeutenden Spieler beim Aufbau Europas". Thorn habe sich in seinem beruflichen Leben den humanistischen europäischen Idealen verschrieben. EU-Kommissionspräsident Jos Manuel Barroso nannte den Verstorbenen ebenfalls einen großen Europäer. Seine Arbeit als Präsident der Europäischen Kommission habe die Grundlage des europäischen Projekts gelegt und zur weiteren Integration Europas beigetragen.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Präsidenten der Europäischen Kommission hatte sich Thorn aus der Politik zurückgezogen und war als Geschäftsmann tätig. Thorn wäre am 3. September 79 Jahre alt geworden.

Quelle: ntv.de

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