Politik

Mehr Truppen für den Irak Gates will 10.000 Soldaten

Für eine neue Strategie im Irak soll US-Verteidigungsminister Robert Gates Präsident George W. Bush eine Truppenerhöhung um zunächst 10.000 Soldaten empfohlen haben. Dies berichtete der Fernsehsender CBS. Im Frühjahr solle die Militärführung vor Ort noch einmal die Option auf weitere 10.000 Soldaten erhalten. Das Verteidigungsministerium und das Präsidialamt lehnten eine Stellungnahme zu dem Bericht ab.

Wenige Tage vor der Vorstellung seiner neuen Irak-Strategie hat Bush bereits militärische Schlüsselpositionen für den Golfstaat neu besetzt. Die neue demokratische Mehrheit im US-Kongress stemmt sich indes gegen eine von Bush möglicherweise geplante Aufstockung der Truppen. Sie fordern - wie die unabhängige Expertenkommission um Ex-Außenminister James Baker jüngst auch - einen schrittweisen Truppenabzug und eine verstärkte Ausbildung der irakischen Sicherheitskräfte.

Knapp vier Jahre nach der US-Invasion ist der Irak von einem Ende der Gewalt und innerer Stabilität weiter entfernt denn je. Allein in den 24 Stunden bis Samstagabend fand die Polizei in der Umgebung der Hauptstadt Bagdad 71 Leichen. Iraks Ministerpräsident Nuri al-Maliki kündigte eine neue Offensive gegen sunnitische und schiitische Milizen in Bagdad an.

Trotz der Weigerung führender US-Demokraten, zusätzliche Truppen in den Irak zu entsenden, äußerte Bush sich optimistisch über eine Zusammenarbeit mit der Opposition. "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine gemeinsame Basis finden werden, um unseren Landsleuten zu dienen und unser Land voranzubringen", sagte Bush am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache. Allerdings vermied der Präsident, das Thema Irak in der Ansprache direkt anzusprechen.

Die neue Präsidentin des Abgeordnetenhauses, Nancy Pelosi, und der demokratische Mehrheitsführers im Senat, Harry Reid, hatten Bush am Freitag in einem offenen Brief aufgefordert, auf eine mögliche Aufstockung der Truppen im Irak zu verzichten. Stattdessen verlangen sie, mit dem Abzug von Soldaten zu beginnen. Nach zwölf Jahren republikanischer Mehrheit beherrschen nun wieder die Demokraten beide Häuser des US-Kongresses.

Quelle: ntv.de

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