Politik

Wahl in der Ukraine Gazprom droht Kiew

Kurz nach der Wahl in der Ukraine hat Russland mit einer Kürzung der Gaslieferungen gedroht. Der staatlich kontrollierte Konzern Gazprom kündigte eine Drosselung für den Fall an, dass die Ukraine ausstehende Zahlungen nicht bis Ende Oktober begleicht. Die Ukraine verstoße systematisch gegen geltende Verträge, sagte ein Konzernssprecher. Das Land sei mittlerweile 1,3 Milliarden US-Dollar schuldig.

"Gazprom hat heute seine europäischen Partner vor Problemen mit Gaslieferungen in die Ukraine gewarnt", teilte der Konzern mit. Er liefert rund ein Drittel des in Deutschland verbrauchten Erdgases, von dem einige Teile über Pipelines in der Ukraine fließen. In der Vergangenheit war es im Streit zwischen Russland und der Ukraine über Gaslieferungen auch in Europa zu Lieferausfällen gekommen.

Unterdessen lieferten sich bei der Stimmenauszählung der ukrainischen Parlamentswahl die prowestlichen Kräfte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Regierungsbündnis von Ministerpräsident Viktor Janukowitsch, der vom russischsprachigen Osten des Landes unterstützt wird. Der russische Botschafter in der Ukraine, Viktor Tschernomyrdin, hatte bereits deutlich höhere Gaspreise für den Fall angekündigt, dass die prowestliche Oppositionspolitikern Julia Timoschenko Regierungschefin wird. "Alles hängt davon ab, wer die neue Regierung bildet, und wie diese die Verhandlungen führt", so Tschernomyrdin. Er war zu Sowjetzeiten Minister für die Gasindustrie und von 1989 bis 1992 Gazprom-Chef.

Der "Kommersant" berichtete unter Berufung auf Gazprom, der Preis werde zwischen 145 bis 175 Dollar pro 1.000 Kubikmeter liegen, sollte Regierungschef Viktor Janukowitsch nach der Wahl an der Macht bleiben. Im Falle einer Amtsübernahme durch Oppositionsführerin Timoschenko könne er auf bis zu 230 Dollar steigen.

Quelle: ntv.de

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