Papst Johannes Paul II. hält heute Abend nach einem Treffen mit dem kanadischen Ministerpräsidenten Jean Chrtien in Toronto gemeinsam mit hunderttausenden Jugendlichen eine Gebetswache unter freiem Himmel.

Die Veranstaltung in einem Park von Toronto, an der auch viele Deutsche teilnehmen, ist einer der Höhepunkte des katholischen Weltjugendtreffens. Viele der jungen Leute werden anschließend im Freien übernachten, um am Morgen die Abschlussmesse des Papstes zu erleben.

Am Donnerstag hatte der Papst die Teilnehmer des Treffens zum mutigen Kampf für Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen. Zugleich erinnerte das Kirchenoberhaupt vor hunderttausenden Teilnehmern an die Terroranschläge vom 11. September.

"Wir haben gesehen, was passiert, wenn Hass, Sünde und Tod die Macht übernehmen", sagte der 82-Jährige. Die Aufgabe der Jugend sei es dagegen, dem Frieden und der Versöhnung zu dienen und sich für die Armen einzusetzen.

Der Kirchenführer, der einen gesundheitlich gefestigten Eindruck machte, war bereits vor zwei Tagen in Kanada eingetroffen, musste sich jedoch zunächst von den Reisestrapazen erholen.

Beim Weltjugendtreffen suchen junge Katholiken aus aller Welt in Gebeten, Gottesdiensten und Diskussionsforen ein gemeinsames Glaubenserlebnis. Das Motto lautet: "Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt."

Nach Kanada will der Papst während seiner elftägigen Reise auch Guatemala und Mexiko besuchen. Ärzte hatten Johannes Paul II. wegen seiner schlechten gesundheitlichen Verfassung geraten, auf die strapaziöse Reise zu verzichten. Der Pontifex hat ein Hüftleiden und leidet an Symptomen der Parkinsonkrankheit.

Es ist die 97. Auslandsreise des Papstes seit Beginn seines Pontifikats im Herbst 1978. Seine Rückkehr nach Rom ist für den 2. August vorgesehen.