Politik

Hanns Martin Schleyer Gedenken zum 25. Todestag

Zum 25. Jahrestag der Ermordung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer durch RAF-Terroristen haben in Berlin Vertreter von Politik und Wirtschaft eine Gedenkfeier abgehalten.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt würdigte Schleyer als einen Verfechter des Prinzips Freiheit in Verantwortung. Die Terroristen der Rote Armee Fraktion hätten sich dagegen auf ein "pervertiertes Freiheitsverständnis" berufen. Die Opfer des Terrorismus seien noch heute eine Mahnung, "dass unsere Demokratie nicht immer und allezeit gesichert ist", sagte Hundt vor rund 350 Gästen und den Angehörigen der Opfer der RAF-Terrorwelle 1977.

Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann erinnerte an die Rolle der Politiker während des so genannten "Deutschen Herbstes". Sie seien dem Terrorismus mit entschlossener Gegenwehr begegnet. "Politik darf nicht bloß die Fortsetzung des Geschäfts mit anderen Mitteln sein, sondern muss Politik bleiben."

Bundespräsident Johannes Rau forderte in seiner Rede klare Entschlossenheit gegen den Terror. Es müsse an der Überzeugung festgehalten werden, "dass Gewalt kein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein darf". Das Leid der Hinterbliebenen sei nicht vergessen. Aber es sei auch wichtig, sich daran zu erinnern, dass die RAF-Morde System hatten.

Schleyer war am 5. September 1977 von der RAF entführt worden. Bei der Geiselnahme erschossen die Terroristen mehrere seiner Leibwächter. Wochenlang blieb Schleyer ein Gefangener, während die damalige Bundesregierung unter Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) unter Hochdruck nach dem Versteck suchen ließ, um Schleyer zu befreien.

Mit der Entführung des mächtigen Arbeitgeberpräsidenten, der nicht zuletzt wegen seiner Mitgliedschaft in der SS im Dritten Reich sehr umstritten war, wollten die Täter die Freilassung von elf RAF-Häftlingen durchsetzen. Die Regierung ließ sich nicht bzw. nur zum Schein auf die Forderungen ein. Letztlich führten die Bemühungen um ein friedliches, unblutiges Ende der Geiselnahme nicht zum gewünschten Erfolg. Die Terroristen erschossen ihre Geisel Schleyer.

Quelle: ntv.de

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