Ostermärsche Gegen Terrorismus und Krieg
29.03.2002, 12:34 UhrMit einer Demonstration in Chemnitz hat die Friedensbewegung am Karfreitag ihre diesjährigen Ostermärsche für den Frieden begonnen. Rund 170 Menschen zogen nach Polizeiangaben mit Transparenten und Plakaten durch die Innenstadt und protestierten gegen Terrorismus und Krieg. Bundesweit sind über die Feiertage rund 60 Ostermärsche, Feste, Radtouren und Kundgebungen angekündigt.
Im Mittelpunkt der Kampagne steht dieses Jahr der so genannte Krieg gegen den Terrorismus. Krieg selbst sei Terror, weil er die Zivilbevölkerung treffe, sagte der Sprecher der bundesweiten Infostelle Ostermarsch 2002, Willi van Ooyen, in Frankfurt am Main.
Die Bundeswehr wurde aufgefordert sich nicht weiter an Militäraktionen der Vereinigten Staaten zu beteiligen. Deutsche Soldaten sollten aus Kriegsaufmarschgebieten abgezogen werden. Statt uneingeschränkter Solidarität mit der US-Kriegspolitik müsse die Bundesregierung zur Deeskalation beitragen, da politische Probleme nur politisch zu lösen seien.
Die Ostermarschierer kritisierten, dass Deutschland so stark aufgerüstet sei wie seit Ende des Kalten Krieges nicht mehr. Trotz Einsparungen bei den sozialen Aufgaben seien für die längerfristig geplante Rüstungsprojekte bis zu 120 Mrd. Euro vorgesehen.
Aktionen der Friedensbewegung sind unter anderem in Leipzig (Karfreitag), München (Ostersamstag), Hamburg (Ostermontag) und Berlin (Ostermontag) geplant. Sie hofft wegen der Anschläge auf die USA und den Krieg in Afghanistan, wieder mehr Menschen mobilisieren zu können. Der Höhepunkt der Bewegung, als Anfang der 80er Jahre Hunderttausende zu Ostern gegen die atomare Rüstung auf die Straße gingen.
Quelle: ntv.de