Politik

US-Luftschläge in Süd-Irak Gegen "feindliche Aktionen"

Die USA und Großbritannien haben am Dienstag erneut Fernmeldeeinrichtungen in der südlichen Flugverbotszone angegriffen. Nach irakischen Angaben kam ein Mensch ums Leben, 22 sollen verletzt worden sein.

Grund für den Kampfjet-Einsatz waren jüngste "feindliche Aktionen" vom Boden während der routinemäßigen US-Kontrollflüge gewesen, heißt es aus dem Zentralkommando in Tampa im US-Bundesstaat Florida.

Nach dem Golf-Krieg 1991 hatten die Alliierten die irakischen Flugverbotszonen mit der Begründung eingerichtet, Minderheiten schützen zu wollen. Irak erkennt die Zonen nicht an.

In den vergangenen Jahren hat es in den beiden Zonen Hunderte von Fällen gegeben, bei denen US-Jets und an den Patrouillen beteiligte britische Flugzeuge vom irakischen Radar erfasst oder beschossen worden waren. Die Bombardierung von Militäreinrichtungen im Gegenzug wird vor diesem Hintergrund von den USA als "Akt der Selbstverteidigung" bezeichnet.

Keine neuen Gespräche

UN-Generalsekretär Kofi Annan kündigte an, es sollten keine weiteren Gespräche mehr mit dem Irak stattfinden, bis das Land grundsätzlich Bereitschaft zur Rückkehr der UN-Waffeninspektoren erkennen lasse. "Wenn sie mir nicht die Zeichen geben, auf die ich warte, dann werden wir uns selbstverständlich nicht treffen", sagte Annan dem n-tv Partnersender CNN.

Annan hatte Anfang Juli eine irakische Delegation in Wien getroffen, aber keine Einigung erzielt. Die Rückkehr der Inspektoren ist eine wesentliche Bedingung für die Aufhebung der UN-Sanktionen gegen den Irak, die 1990 nach dem irakischen Überfall auf Kuwait verhängt worden waren.

Angriffsplan gegen Irak

Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass das US-Militär einen konkreten Plan für einen Angriff auf Irak vorbereitet. Einem Entwurf zufolge soll der Angriff dreiseitig von Luft-, Land- und Seestreitkräften der USA ausgeführt werden, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf einen Informanten, der das Dokument kenne.

Quelle: ntv.de

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