Anschlag der Taliban Geheimdienst-Vize ermordet
02.09.2009, 12:02 UhrBei einem Selbstmordanschlag in der ostafghanischen Provinz Laghman wird der Vizechef des afghanischen Geheimdienstes NDS getötet. Mindestens 21 weitere Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Im Norden Afghanistans ermorden die Taliban zudem einen Geheimdienstoffizier.

Auch das Auto wurde bei dem Anschlag zerstört.
(Foto: AP)
NDS-Vizechef Abdullah Laghmani wollte eine neue Moschee in der Provinzhauptstadt Metarlam einweihen, als sich ein Selbstmordattentäter der Taliban in der Menge in die Luft sprengte. "Bei dem Anschlag wurden 18 Zivilisten und vier Regierungsvertreter getötet", sagte der Sprecher der Provinzregierung, Sayed Ahmad Safi. Neben Laghmani kam auch der Vorsitzende des Provinzrates ums Leben.
Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu der Tat. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte, ein Aufständischer namens Abdul Dschabar sei der Selbstmordattentäter gewesen. Er habe den Geheimdienst-Vizechef angegriffen, als dieser gemeinsam mit anderen Regierungsvertretern aus einer Moschee in der Provinzhauptstadt gekommen sei. Es ist der bislang schwerste Schlag der Aufständischen gegen den Geheimdienst, der nach eigenen Angaben etliche Anschläge der Taliban in der Vergangenheit verhindert hat.
Geheimdienstoffizier gehängt
Die Taliban töteten zudem im nordafghanischen Einsatzgebiet der Bundeswehr einen Geheimdienstoffizier. Der Polizeichef der Provinz Baghlan, Kabir Andarabi, sagte, die Aufständischen hätten den Mann an einem Baum am Rande von Baghlan-Stadt gehängt. Der Offizier war nach Angaben aus Sicherheitskreisen im vergangenen Monat aus dem Unruhedistrikt Char Darah in der Provinz Kundus entführt worden.
Bei zwei Angriffen der Aufständischen im Distrikt Kala Sal in Kundus wurden nach Angaben des Distrikt-Verwaltungschefs Mahlem Nasir fünf Aufständische und ein Polizei-Offizier getötet. Die Taliban griffen zudem den Verwaltungschef des Distrikts Ali Abad in Kundus an. Habibullah Muhtashim sagte, er habe aus seinem Wagen fliehen können, bevor die Taliban ihn mit einer Panzerfaust zerstörten.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa