Nach Abschaffung der Wehrpflicht General fordert soziales Pflichtjahr
20.07.2015, 10:04 Uhr
Tausende Menschen haben den freiwilligen Wehrdienst in den letzten Jahren abgebrochen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bundeswehr muss seit vier Jahren selber um den Nachwuchs werben. Es melden sich aber offenbar nicht genug Freiwillige. Der Brigadegeneral Dotzler schlägt deshalb ein soziales Pflichtjahr vor, das junge Menschen auch bei der Bundeswehr ableisten könnten.
Der Brigadegeneral Helmut Dotzler hat sich für ein soziales Pflichtjahr ausgesprochen, das auch bei der Bundeswehr absolviert werden könnte. "Das wäre sinnstiftend", sagte der Kommandeur des Landeskommandos Bayern in einem Interview.
Vier Jahre nach Wegfall der Wehrpflicht sei es für die Bundeswehr schwierig geworden, Reservisten zu gewinnen. Man müsse sie deshalb attraktiver machen, forderte Dotzler. Er könne nicht sagen, die Reserve sei wichtig, nehme aber kein Geld in die Hand. "Das Einstehen für unser Land - da sehe ich noch Nachholbedarf", erklärte Dotzler.
"Das Bewusstsein, dass unser Land wichtig und schön ist, dass es sich lohnt, dafür etwas zu tun und nicht nur für sich selber." In Deutschland werde zu wenig über die Frage nachgedacht, welchen Wert die Sicherheit habe. Besonders wenn es um Tod und Verwundung geht, haben die Menschen laut Dotzler oft einen Abwehrreflex: "Truppe mit Waffen im Einsatz, zum Schutz von Leib und Leben - da ist unser Land noch offen für eine Entwicklung."
Nach Ansicht des Generals wird die Bundeswehr auch in Zukunft in vielen Krisengebieten der Welt benötigt: "Die Einsätze zu reduzieren, das kriegen Sie nicht hin, denn die Welt tickt ja weiter."
Quelle: ntv.de, hul/dpa